Chemnitz - Bei einem Schulfest in Chemnitz haben sich mindestens 56 Menschen mit Salmonellen infiziert. Nach Angaben der Stadt vom Dienstag liegen 16 Kinder und vier Erwachsene mit akuten Beschwerden im Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe aber nicht. Die Gesundheitsbehörden vermuten, dass das Essen von mindestens einem der sechs Lieferanten verdorben war. Die endgültige Zahl der Erkrankten stand aber noch nicht fest. Noch seien nicht alle rund 300 Besucher des Festes erreicht worden, sagte eine Sprecherin der Stadt.

Die Kühlkette könnte nach Einschätzung der Behörden beim Transport der Lebensmittel unterbrochen gewesen sein. „Bei diesen hochsommerlichen Temperaturen vermehren sich die Salmonellen natürlich wahnsinnig schnell“, sagte die Abteilungsleiterin für Infektionsschutz im Chemnitzer Gesundheitsamt, Anke Protze. Das Lebensmittelüberwachungsamt nahm Proben von Speiseresten. Die Ergebnisse sollen an diesem Donnerstag vorliegen.

Salmonellen lösen Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und vor allem Durchfall aus. „Normalerweise sterben Salmonellen ab, wenn der Magen einmal leer ist“, sagte Amtsärztin Protze. Bei den ins Krankenhaus gebrachten Patienten seien die Bakterien allerdings über die Darmschleimhaut in die Blutbahn gelangt. Die Betroffenen würden deshalb mit Antibiotika behandelt und per Tropf mit Mineralien versorgt.

Das Chemnitzer Lebensmittelüberwachungsamt rief die Menschen dazu, angesichts der hohen Temperaturen besonders vorsichtig mit Lebensmitteln umzugehen. Derzeit würden sich Bakterien bei gutem Nährboden alle 20 Minuten verdoppeln. So könne innerhalb kürzester Zeit ein Lebensmittel umfassend von Bakterien besiedelt werden, ohne dass dies durch veränderten Geruch oder Geschmack auffalle.

Im April und Mai waren am Klinikum Fulda und einem benachbarten Altenheim 270 Menschen mit Salmonellen infiziert worden, zwei Menschen starben. Weitere Salmonellen-Fälle gab es am Klinikum Dortmund und in einem Seniorenheim in Sachsen-Anhalt. (dpa)