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Saudi-Arabien weitet vor Frauen-Autofahrtag Strafkatalog aus

Vor dem geplanten Aktionstag gegen das Frauenfahrverbot am Samstag haben die Herrscher von Saudi-Arabien noch einmal die Strafen verschärft.

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Riad/Istanbul. Vor dem geplanten Aktionstag gegen das Frauenfahrverbot am Samstag haben die Herrscher von Saudi-Arabien noch einmal die Strafen verschärft. Der Sprecher des Innenministeriums, Mansur al-Turki, sagte der Zeitung „Al-Hayat“ (Freitagsausgabe), auch jeder Bürger, der Frauen über soziale Netzwerke wie „Twitter“ dazu auffordere, an diesem Samstag gegen das Verbot zu demonstrieren oder sich ans Steuer zu setzen, müsse mit einer Bestrafung rechnen.

Zuvor hatten die Behörden bereits angekündigt, allen Frauen, die durch Aktionen gegen das Frauenfahrverbot „den gesellschaftlichen Frieden“ gefährdeten, drohe eine Anzeige. Bestraft werden solle außerdem der männliche „Vormund“ jeder Frau, die gegen das Verbot verstößt, sowie jeder Mann, der einer Frau sein Auto überlässt.

Saudi-Arabien ist das einzige Land weltweit, das Frauen das Autofahren verbietet. Frühere Versuche, das von vielen islamischen Religionsgelehrten unterstützte Verbot zu kippen, waren fehlgeschlagen. Auch die ersten weiblichen Mitglieder des „Schura-Rates“, die König Abdullah im vergangenen Januar ernannt hatte, waren mit einem Versuch gescheitert, eine Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen. (dpa)