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Schaden in Millionenhöhe

Wegen der Betrügereien beim Bau der Autobahn 4 rund um Chemnitz ermittelt die Staatsanwaltschaft inzwischen gegen 13 Verdächtige.

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Chemnitz - Durch überhöhte Rechnungen und verbotene Absprachen bei Ausschreibungen soll ein Schaden von rund sieben Millionen Euro entstanden sein, sagte Oberstaatsanwalt Nils Schellenberg am Dienstag in Chemnitz und bestätigte damit einen Bericht des MDR-Magazins Umschau. Die beanstandeten Rechnungen stammten aus den Jahren 1998 bis 2005. Die Staatsanwaltschaft war bei ihren Ermittlungen wegen der Millionenbetrügereien beim Bau der Autobahn 72 bei Chemnitz auch auf Ungereimtheiten bei Arbeiten an der A 4 gestoßen.

Die am A 4-Betrug beteiligten Firmen sollen etwa Baumaterial eingespart und Arbeiten unsachgemäß ausgeführt haben, zitierte der MDR einen früheren Vorarbeiter. So seien etwa Betonrohre zwischen Chemnitz-Glösa und Frankenberg unter der Fahrbahn ohne Sandbett verlegt worden. Das führe dazu, dass die Rohre den Erschütterungen der Straße ausgesetzt seien und früher erneuert werden müssten.

Wegen des Millionenbetruges beim Bau der A 72 ermittelt die Staatsanwaltschaft noch gegen rund 100 Beschuldigte. Einer der Hauptstrippenzieher, der einstige Bauleiter des österreichischen Baukonzerns Strabag für die A 72, war nach einem umfangreichen Geständnis und einer Prozessabsprache im März 2007 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Seine Aussagen führten zu umfangreichen weiteren Ermittlungen. Insgesamt soll bei dem Betrug ein Schaden von rund 30 Millionen Euro entstanden sein. (dpa)