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Schafe in Weixdorf gerissen

In der Nacht zu Sonnabend wurde eine Schafherde auf einer Wiese bei Weixdorf angegriffen. Für den Besitzer ist der Täter klar.

Von Alexander Buchmann
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Hat ein Wolf die beiden Schafe in Weixdorf gerissen? Das muss nun ein Gutachten klären.
Hat ein Wolf die beiden Schafe in Weixdorf gerissen? Das muss nun ein Gutachten klären. © dpa/Swen Pförtner

Weixdorf. Nach knapp anderthalb Jahren ist es wieder passiert. Als Reinhard Schwarz am Sonnabend zu seinen Schafen am Ortsrand von Weixdorf kommt, liegen zwei von ihnen tot auf der Wiese und sind regelrecht zerfleischt. Vier weitere haben den nächtlichen Angriff unbeschadet überstanden. Schwarz hat keinen Zweifel daran, wer dafür verantwortlich ist: der Wolf.

„Das war eines meiner besten Schafe“, sagt Schwarz in einem Handyvideo, das er am Sonnabend vor Ort aufgenommen hat und das seitdem in Weixdorf und darüber hinaus die Runde macht. Gemeint ist das etwa drei Jahre alte Mutterschaft, das bei dem Angriff gerissen wurde. Am anderen Ende der Koppel liegt das zweite Tier. Um die Tiere herum liegt büschelweise Fell. Aufgrund des Ausmaßes der Verletzungen, die beiden Schafen zugefügt wurden, geht Schwarz davon aus, dass mindestens zwei Wölfe an dem Angriff beteiligt waren. „Vielleicht auch drei“, mutmaßt er in dem selbstgedrehten Video. Als im Oktober 2017 schon einmal eines seiner Tiere bei einem Angriff gerissen wurde, sei weniger als die Hälfte dessen weggefressen worden als beim aktuellen Vorfall, erklärt der Hobbyschäfer.

Keinen Rissgutachter erreicht

Ob dieser tatsächlich durch einen oder mehrere Wölfe erfolgt ist, muss eine Untersuchung der toten Schafe klären. Wie Marko Laske von der Polizeidirektion Dresden mitteilt, konnte am Sonnabend kein Rissgutachter für die Untersuchung der Tiere erreicht werden. Deshalb habe die Feuerwehr gemeinsam mit dem Veterinäramt die Tiere sichergestellt und gelagert, erklärte Laske. Die Polizei ist am Sonnabend gegen 7 Uhr informiert worden und war danach selbst vor Ort. Ob die Untersuchung mittlerweile durchgeführt wurde, ist unklar. Eine Anfrage beim Wolfsbüro und der Stadt Dresden als zuständige Stellen blieb bis Montagabend unbeantwortet.

Am Sonnabend ebenfalls dabei war Andrzej Krysztofinski, der rund um Weixdorf Jagdpächter ist. Er teilt die Einschätzung, dass es sich um einen Wolfsangriff handelt. Bei beiden Tieren gebe es im Halsbereich Blutspuren. Um genau festzustellen, wer diese verursacht habe, müssten die Stellen allerdings aufgeschnitten und untersucht werden. Neben den Wunden am Hals seien die zwei Schafe im Keulen- und Rückenbereich stark angefressen gewesen.

Dass Wölfe in der Region unterwegs sind, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Krysztofinski vermutet, dass ein Tier in der Dresdner Heide sein Territorium hat. Bei den Drückjagden im Herbst sei dort mindestens ein Wolf beobachtet worden, sagt er. „Das war eine Sichtung am Tag.“ Im Gegensatz zu Begegnungen bei Dunkelheit war das Tier damit eindeutig zu erkennen. Beweise, beispielsweise durch in Fotofallen getappte Tiere, gibt es aber nicht.

Weixdorfs Ortsvorsteher Gottfried Ecke ist indes überrascht, dass der Wolf zweimal an der gleichen Stelle zuschlägt. Angst, weil die Tiere den Wohnhäusern so nah kommen, habe er aber nicht. „Ich habe auch nix gegen die Wölfe in der Natur“, sagt er. Wenn ein Tier Probleme verursache, müsse es aber abgeschossen werden können. „Man muss gegen den Wolf was unternehmen können. Der gehört ins Jagdgesetz rein“, sagt Ecke. Es könne nicht sein, dass bei Problemen immer erst der Kreistag oder Landtag entscheiden müssen.