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Schirgiswalde feiert den Frühling

Am Sonnabend wurde in den Lenz getanzt und am Sonntag gab es einen Bauernmarkt. Beide Neuheiten kamen gut an.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Schirgiswalde. Nicht jeder lässt sich gerne in Töpfe und Pfannen schauen. Enrico Schulz schon. Der Chefkoch des Hotels „Erbgericht“ Tautewalde kochte am Sonntag sogar unter freiem Himmel und Hunderte Augenpaare schauten ihm dabei zu. Die Kochshow am Schirgiswalder Obermarkt war einer der Höhepunkte des zweitägigen Frühlingsfestes, das Andreas Thomas von der Schirgiswalder Kultur GbR erstmals organisiert hatte. Letzterer ging Enrico Schulz beim Kochen ebenso zur Hand wie Max Katzer von „Goethis Kochklub“. Dazu gehören junge Leute von der Oberschule Wilthen, die im Erbgericht Tautewalde an die Kochkunst herangeführt werden. Die drei Männer zauberten in der Freilicht-Küche ein Gericht aus Lachsforelle mit grünem Spargel. Zuvor hatte schon jemand anders gezaubert, nämlich der Clown Ferdi aus Zittau, der die Kinder begeisterte.

Mit der Idee, zusätzlich zum traditionellen Apfelfest im Herbst und dem Nikolausmarkt in der Adventszeit ein Frühlingsfest zu organisieren, kam gut an. Zum Bauernmarkt ab Sonntagmittag kamen sogar Gäste aus der Kreisstadt, aber auch Schirgiswalder, die jetzt woanders wohnen. So zum Beispiel der Ex-Schirgiswalder Andreas Münzberg, der mit seiner Frau Margit jetzt in Lehn bei Hochkirch wohnt. „Es ist wunderbar, so viele alte Bekannte zu treffen“, sagte er. Und seine Frau Margit ergänzte: „Die Atmosphäre ist hier so schön gemütlich.“

Und auch die fast 40 Händler, die ihre Stände am Ober- und Niedermarkt aufgebaut hatten, waren sehr zufrieden. Jörg Bäger aus Demitz-Thumitz brutzelt seine Bratwürste auch beim Apfelfest, dem Nikolausmarkt und beim Fasching in Schirgiswalde. Da wollte er natürlich auch beim Frühlingsfest nicht fehlen. Harry Reckert aus Kiesdorf bei Schönau-Berzdorf verkaufte aus seinem Wagen etwas, das man nicht überall bekommt, nämlich Erzeugnisse aus Pferdefleisch. „Das kommt gut an“, sagte er, und zwar nicht nur in Sachsen, sondern auch in Brandenburg. Quicklebendig waren dagegen die Pferde vom Camp Chayenne aus Großpostwitz. Der Mustang und das American Shetland Pony waren von kleinen Mädchen, die darauf reiten wollten, immer dicht umlagert. Lothar Müller aus Hetzdorf am Tharandter Wald ist mit seinen naturbelassenen Lebensmitteln viel in der Lausitz unterwegs. „Das sind so freundliche Menschen hier“, sagte er. Unter anderem bietet er Aronia-Wein an, dessen Rohstoff er allerdings nicht vom Obstbaubetrieb Stolle aus Schirgiswalde bezieht, sondern aus Guben. Er möchte sich aber demnächst mit Bernhard Stolle kurzschließen, um noch mehr Regionales aufzunehmen. Michael Schostek, Bio-Gärtner aus Zittau, hatte Pflanzen im Angebot, die jetzt rausgepflanzt werden müssen, so zum Beispiel Tomaten, Gurken, Auberginen und Physalis. Eigentlich sei es jetzt fast schon ein bis zwei Wochen zu spät, fand er. Aber die Idee des Frühlingsmarktes sei gut.

Auch Andreas Thomas war sehr zufrieden angesichts der beiden Marktplätze, auf denen die Menschen sich dicht an dicht drängten. Und auch der Abend zuvor sei ein voller Erfolg gewesen. Rund 400 Gäste hätten unter freiem Himmel getanzt. Feuertonnen verbreiteten romantisches Licht. Für die Kinder gab es ein Lagerfeuer mit Knüppelkuchen. Die Live-Musik mit Gesang zur Gitarre lieferte Budgie, ein junger Künstler aus Steinigtwolmsdorf, der sich bei der Casting-Show „The voice of Germany“ beworben hat und auch bei den Schirgiswaldern supergut ankam.