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Schlimmere Schäden als beim Hochwasser

An über 15 Stellen wurde die Straße von Hohnstein nach Rathmannsdorf durch Starkregen beschädigt. Sie bleibt gesperrt.

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© Archivfoto: Marko Förster

Von Anja Weber

Hohnstein. Kurz, aber heftig war das Unwetter am 25. Juni. Die Schäden sind immens. Vor allem die Verbindungsstraße von Hohnstein nach Rathmannsdorf hat es schwer getroffen. Sie wird so schnell nicht wieder öffnen können. Mehrere Tage haben die Gutachter und Planer benötigt, um die Schäden festzustellen.

Martina Fehrmann, die Amtsleiterin für Straßenbau und Verkehr im Landratsamt, geht nach Auswertung der Ergebnisse von mindestens 15 Einzelschäden aus. So wurden zum Beispiel mehrere Trockenmauern im unteren Teil so beschädigt, dass deren Standfestigkeit in Gefahr ist. Außerdem sind kleinere gesetzte Wände völlig zerstört, wie auch die sogenannten Raubettmulden. Das sind die Mulden am Straßenrand, die das Wasser auffangen sollen. Durch den starken Druck wurde ein Großteil davon zerstört.

Auch Schächte, Durchlässe und ähnliches wurden in Mitleidenschaft gezogen. In den steilen Straßenrandbereichen wurden Böschungen stark ausgewaschen. Und es habe auch einen größeren Abbruch gegeben, weil die Böschung durch das Wasser unterhöhlt wurde. Ebenfalls nicht unerheblich sei die Beräumung des Bachbettes von massiven Geröllablagerungen und großen umgestürzten Bäumen, sagt Martina Fehrmann. Eine erste Kostenschätzung liegt bereits vor. Über 2,4 Millionen Euro wird die Instandsetzung kosten. Da gegenwärtig die Finanzierung noch geprüft werde, gebe es auch keine verbindlichen Aussagen zur Zeitschiene. Aufgrund der massiven Fahrbahnunterspülungen müsse die Straße auch weiter vollgesperrt bleiben, so die Amtsleiterin. Es sei nicht möglich, den Verkehr per Ampel an den schadhaften Stellen vorbei zu lotsen. Jederzeit könnte die Straße weiter abbrechen.

Kleine Schäden werden durch die Straßenmeisterei selbst behoben. Für den Rest müssen Firmen beauftragt werden. Um künftig größere Schäden zu vermeiden, soll nun bei der Erarbeitung der Planungsunterlagen vor allem der Bauweise größere Bedeutung beigemessen werden. Eine hundertprozentige Flutsicherheit sei mit vertretbarem Aufwand in dem engen Kerbtal allerdings nicht zu erreichen.

An der Straße selbst wurde immer wieder gebaut, weil es schon des Öfteren zu Schäden gekommen war. Im Jahr 2007 wurde die Straße beispielsweise umfassend saniert. Auch da war Starkregen die Ursache für mehrere Schäden auf der Trasse. Bauarbeiten standen auch nach dem Hochwasser 2010 an. Damals wurden allerdings nur sechs beschädigte Stellen gefunden. Erst 2012 konnten die Schäden behoben und auch einiges erneuert werden, unter anderem an Böschungen und der Entwässerung. Neu ist jetzt, dass die Straße komplett gesperrt bleibt, auch wenn die Bauarbeiten noch nicht begonnen haben. Die Umleitung nach Bad Schandau führt über die Hocksteinschänke, den Ziegenrücken, Waltersdorf und Porschdorf.

Während für die Sense noch nach einer Lösung gesucht wird, lichtet sich das Baustellenchaos in Bad Schandau schon etwas. Die Sebnitzer Straße ist bereist wieder frei. Derzeit ist noch die Lindenallee gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die B 172 per Ampel. Vor allem an den Wochenenden und im Berufsverkehr ist an der Ampel mit langen Wartezeiten zu rechnen, egal in welche Richtung. Kraftfahrer brauchen starke Nerven.

Am Ende der Sommerferien wird dann auch vom Ortsausgang Rathewalde bis zur Hocksteinschänke wieder gebaut. Die Straße erhält eine neue Asphaltschicht. Allerdings dauert die Vollsperrung nur zwei Wochen.