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Schloss Colditz präsentiert sich neu

Herrschaftssitz, Krankenhaus und Kriegsgefangenenlager: Die bewegte Geschichte wird in einer Dauerausstellung aufgezeigt.

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Von Birgit Zimmermann

Die bewegte Geschichte von Schloss Colditz im Landkreis Leipzig soll künftig Thema einer neuen Dauerausstellung werden. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde gestern mit der Übergabe der musealen Bestände der Stadt Colditz an die staatliche Schlösserverwaltung des Freistaates (SBG) unternommen. Der Bestand umfasse mehrere Zehntausend Objekte aus dem Heimatmuseum und dem Fluchtmuseum, teilte die SGB in Colditz mit. Einen Zeitplan, wann die Dauerausstellung in dem imposanten Schloss in Angriff genommen wird, gebe es allerdings noch nicht. Das mittelalterliche Schloss Colditz hoch über der Stadt war im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangenenlager für hochrangige Militärs. Es wurde Schauplatz zahlreicher spektakulärer Fluchtversuche. Die Geschichte des „Colditz-Gleiters“, ein aus Holzresten und alten Laken gezimmerter Segelflieger, ist international bekannt. Zu DDR-Zeiten wurde Schloss Colditz als Krankenhaus genutzt.

Die geplante Dauerausstellung solle aber noch viel weiter zurückschauen, sagte Schlösserland-Sprecher Uli Kretschmar. Schloss Colditz sei zum Beispiel auch eine Stätte der Reformation gewesen. Die jetzt übergebenen Bestände – darunter etwa ein Fremden- und Gästebuch von 1829 – seien ein „musealer Schatz“, der die Grundlage der Dauerausstellung bilden soll, sagte SBG-Geschäftsführer Christian Striefler. Die Schau solle vom Schlösserland konzeptioniert und kuratiert werden. (dpa)