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Schnapszahl und Champagner-Roggen

Die Ottendorfer Bäckerei Hofmann ist in einem besonderen Jubiläumsjahr. Da gibt es natürlich ein paar Neuheiten.

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NEU!
© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Der Duft, den die Nase eines jeden Gastes aufsaugt, sobald derjenige die Bäckerei von Gunter Hofmann betritt, ist einfach nur herrlich. So riechen frisches Brot, Brötchen und frischer Kuchen! Doch nicht nur die Nase kommt auf ihre Kosten. Denn auch die Augen werden beim Anblick der riesigen Auswahl in der Theke immer größer und größer. Da gibt es über 20 verschiedene Kuchensorten! Freitags sind es sogar stolze 25! Und köstlich aussehendes, süßes Gebäck in allen Variationen! Wie soll man sich da nur entscheiden? Übrig bleibt dem Kunden zwangsläufig nur, sich tagtäglich durch die vielen Leckereien durchzuprobieren.

l. Die Meisterbriefe von ihm, seinem Vater und Großvater zeigen, wie viel Wert die Familie auf ihr Handwerk legt.
l. Die Meisterbriefe von ihm, seinem Vater und Großvater zeigen, wie viel Wert die Familie auf ihr Handwerk legt. © Thorsten Eckert

Vielfalt wird bei Meister-Bäcker Gunter Hofmann eben ganz großgeschrieben. Und Frische natürlich. Denn nur so könne man sich als Bäcker von den Discountern abheben. Und mit dem Netto-Markt direkt um die Ecke hat der Ottendorfer Bäcker, der an der Rathenaustraße seinen Sitz hat, die Konkurrenz quasi direkt vor der Tür. Doch so richtig von Konkurrenz kann Gunter Hofmann eigentlich nicht sprechen. Denn die Vielfalt und Frische, die er von Montag bis Sonnabend anbietet, hat ihm einen breiten und treuen Kundenstamm beschert. Sicherlich auch dadurch bedingt, dass seine Bäckerei bereits früh um 5 Uhr öffnet. „Das hat sich irgendwann so eingepegelt“, kann Lebensgefährtin Heike Schulze berichten. Die meisten Kunden kommen um diese Uhrzeit aus dem nicht weit entfernten Gewerbegebiet. „Entweder sie schauen vor ihrer Frühschicht bei uns vorbei oder nach ihrer Nachtschicht. In jedem Fall wollen sie ein leckeres Frühstück“, verrät Heike Schulze. Und genau das bekommen sie bei der Bäckerei Hofmann.

Es gibt also genügend Gründe, warum der Ottendorfer 2018 zwei ganz besondere Jubiläen feiern kann. „Wir sind als Bäckerei im 111. Jahr hier in Ottendorf ansässig“, berichtet Gunter Hofmann. Gegründet von der Uroma, wurde die Bäckerei stets an die nächste Generation weitergegeben. Und: Gunter Hofmann selbst führt sein Handwerk mittlerweile seit 25 Jahren in der Großgemeinde aus. Hat also quasi Silberhochzeit.

Dinkel und Emmer

Diese besonderen Jubiläen waren natürlich ein guter Anlass, um mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Oder besser gesagt, etwas Altes. Denn Gunter Hofmann und sein 18-köpfiges Team setzen seit einigen, wenigen Tagen auf traditionelle Getreidesorten. So ist beispielsweise das „altdeutsche Roggenmischbrot“ momentan im Angebot. Es enthält Champagner Roggen, Emmer, Dinkelflocken und Erbsenbackschrot. „Der Vorteil dieser Ur-Getreidesorten ist der geringere Glutenanteil“, berichtet Gunter Hofmann. Und besonders in der heutigen Zeit, in der gefühlt jeder Dritte eine Glutenunverträglichkeit hat, ist ein solches Brot goldwert. Die ersten positiven Rückmeldungen hat die Bäckerei deshalb auch schon erhalten.

Neben den neuen Brot-Kreationen beginnt in diesen Tagen aber eine ganz besondere Saison für die Bäckerei: die Faschingssaison. So bekommen unter anderem die Lomnitzer Narren an diesem Sonntag bei ihrem Kinderfasching frische Pfannkuchen aus Ottendorf geliefert. „Das machen wir schon seit 20 Jahren“, erzählt der Bäckermeister. Besonders aufregend wird der Rosenmontag vor dem Faschingsdienstag. Denn dann laufen die Pfannen der Bäckerei auf Hochtouren – und der Chef muss selbst mit anpacken. „Normalerweise überlasse ich das meinem Team, denn mit den beiden Filialen am Ottendorfer Tedi-Markt an der B 97 und in Seifersdorf habe ich genügend andere, organisatorische Dinge zu tun“, berichtet Gunter Hofmann. Er verlässt sich beim Backen also voll und ganz auf sein Team, das ihm stets den Rücken freihält. Doch an besonderen Tagen steht eben auch der Chef wieder persönlich in der Backstube.

www.konditorei-hofmann.de