Ottendorf-Okrilla. Ein echter Schrauber trotzt Sturm und Regen. Das wurde am Sonntag in Ottendorf deutlich. Trotz schlechten Wetters waren die Stände bei Sachsens größtem Oldtimer-Teilemarkt dicht umlagert. Mehr als 6 000 Besucher kamen, um sich Ersatzteile zu besorgen, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen oder ganze „Rostlauben“ zu kaufen.
Wo liegt das Erfolgsgeheimnis des Teilemarktes? „Schrauber lieben es, längst aufgegebene Fahrzeuge wieder zu neuem Leben zu erwecken. Verbissen setzen sie all ihr Wissen und Können ein, um irgendwann ein Fahrzeug zu präsentieren“, sagt Sebastian Richter vom Verein Oldtimerfreunde Ottendorf-Okrilla. So hat der 79-jährige Herbert Hauser aus Medingen kürzlich einen Anhänger wieder aufgebaut, den er hier nun zum Kauf anbietet. Im Jahre 2003 kaufte er einen Traktor der Marke Farmer Baujahr 1961, mit dem er fast jeden Tag irgendwo unterwegs ist. „Das brauche ich, um mich seines Lebens zu freuen“, sagt er. Steffen Messerschmidt aus Liegau-Augustusbad bot auf dem Teilemarkt seine Dienstleistung an. Er hat sich auf die Restaurierung von Motorradsitzen spezialisiert. Die Firma Fischer Kolben und Fahrzeugtechnik aus Magdeburg betreibt für ihre Motoreninstandsetzung gleich noch eine Zylinderschleiferei. Und zwar für alle Auto oder Motorrad Typen. Speziallackierungen gehören zum Firmenprofil des Autolack Doktors in Koitzsch. Die Firma EKM, die Eisenacher Kurbelwellen Manufaktur von Raimund Rudolph zum Beispiel regeneriert Kurbelwellen vieler Fahrzeugmarken. Inzwischen ist ein kleiner aber feiner Dienstleistungsmarkt für Schrauber aller Gattungen entstanden. So können sie schneller aus ihren Rostteilen zauberhafte Kultur Fahrzeuge machen. Insgesamt waren mehr als 400 Händler auf dem Markt zu finden. Ein Teil der zusammengeschraubten Fahrzeuge ist am 14. Juli bei der beliebten Zuverlässigkeitsfahrt der Ottendorfer Oldtimerfreunde zu bestaunen.