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Schulleiterwechsel in Bischofswerda Süd

Iris Manzow war sehr gern Lehrerin. Doch nun geht sie mit zwei lachenden Augen in den Ruhestand.

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© Rocci Klein

Bischofswerda. Für die über 100 Kinder der Grundschule Süd in Bischofswerda war diese Zahl dann wohl doch zu groß: Ein langgezogenes Was? raunte durch die Sporthalle, als Iris Manzow sagte, sie gehe seit 55 Jahren zur Schule. Das war nicht einmal geflunkert. Die scheidende Schulleiterin hatte ihre eigene Schulzeit mitgerechnet.

Am Donnerstagabend verabschiedete sich Iris Manzow im Kollegenkreis, am Freitag von Schülern und Eltern. Die Schmöllnerin wollte kein großes Aufsehen um ihre Person. Deshalb wählte sie die Schuljahresabschlussveranstaltung, auf der auch die 23 Viertklässler verabschiedet wurden, um Tschüss zu sagen. 41 Jahre war sie Lehrerin, davon 26 Jahre Schulleiterin in Schmölln, Großharthau und seit 2003 in Bischofswerda Süd. Ihre Schule lag ihr immer am Herzen. Sie sorgte mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür, dass diese heute fest in der Stadt verankert ist. Es gab öffentliche Schulprogramme, Ausstellungen im Einkaufszentrum Schiebock-Passage und nicht zuletzt den Kooperationsvertrag mit dem Seniorenwohnhaus in Bischofswerda Süd.

Die Schuljahresabschlussveranstaltung am Freitag ließ noch einmal Revue passieren, was Schüler und Pädagogen der Grundschule Süd in diesem Jahr geleistet haben. Als einzige Grundschule der Region Bischofswerda waren die „Südstädter“ beim Welttheatertag der Jugend in Bautzen mit einer Aufführung vertraten. Und beim Schiebockrennen der Kinder während des Stadtfestes konnten sie auch in diesem Schuljahr wieder ganz hoch aufs Treppchen steigen. Sie sei jeden Tag gern zur Schule gegangen, sagt Iris Manzow. Doch nun freut sie sich auf den Ruhestand, darauf, mehr Zeit für ihre Familie und für sich zu haben. Sie gehe mit zwei lachenden Augen, sagte Iris Manzow der SZ.

Die neue Schulleiterin kommt aus dem eigenen Haus. Es ist Cornelia Haufe, die dienstälteste Pädagogin im Schulhaus an der Thälmannstraße. Seit 1984 unterrichtet sie dort. In den vergangenen Jahren hatte sie immer schon mal die Schulleiterin vertreten. Dass sie sich für die ausgeschriebene Schulleiterstelle bewarb, ist auch ihren Kollegen zu danken. Diese ermutigten sie dazu. „Ohne diesen Rückhalt hätte ich es wahrscheinlich nicht getan“, sagt Cornelia Haufe. Für ihre Nachfolgerin hatte Iris Manzow ein kleines Präsent: einen historischen Schlüssel, der helfen möge, Türen zu öffnen. Das dürfte Cornelia Haufe nicht schwerfallen. Sie ist in der Stadt verwurzelt, und sie übernimmt eine – auch baulich – intakte Schule. (SZ/ir)