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Schulumbau in drei Etappen

Die Oelsaer Grundschule soll saniert und erweitert werden. Was ist dort geplant?

Von Anja Ehrhartsmann
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Flora, Nelly, Dave und Max (v. l.) aus der Klasse 4b der Grundschule Oelsa bauen mit dem Getriebebaukasten im Werkraum wahrscheinlich nicht das Schulgebäude nach. Zwar soll dort mehr Platz für die Kinder geschaffen werden, ein Turm ist aber nicht vorgeseh
Flora, Nelly, Dave und Max (v. l.) aus der Klasse 4b der Grundschule Oelsa bauen mit dem Getriebebaukasten im Werkraum wahrscheinlich nicht das Schulgebäude nach. Zwar soll dort mehr Platz für die Kinder geschaffen werden, ein Turm ist aber nicht vorgeseh © Andreas Weihs

Hoch über der Hauptstraße liegt die Grundschule Oelsa. Hier gehen derzeit 142 Kinder aus Rabenau und den Ortsteilen zur Schule – bis auf die jetzige dritte Klasse sind alle Stufen zweizügig. Auch der Hort ist im Schulgebäude untergebracht. Die Schülerzahlen sind über die Jahre hinweg konstant gestiegen, laut Prognose werden es zum Schuljahr 2020/21 193 Kinder sein. Räumlich gesehen wird es daher eng. Die Stadt Rabenau hat deshalb beschlossen, Teile der Schule zu sanieren, um so mehr Platz für die Kinder zu schaffen. Rund 1,4 Millionen Euro will die Stadt dafür in die Hand nehmen.

Etappe 1: Die ehemalige Schulküche im Altbau wird neuer Werkraum

Begonnen wird dieses Jahr im denkmalgeschützten Teil der Schule. In der ehemaligen Schulküche im untersten Geschoss des Altbaus werden längst keine Mahlzeiten mehr zubereitet. Heute wird der Raum nur noch als Lagerfläche genutzt, obwohl Abzugshauben und geflieste Wände noch an vergangene Tage erinnern. Auch der kleine Speiseraum und das ehemalige Vorratszimmer haben ausgedient. Aus den drei Räumen soll nun der neue Werkraum werden, der einmal von allen Klassen genutzt werden kann. Dazu müssen nicht nur die alten Überbleibsel der Kücheneinrichtung beseitigt werden, sagt Falk Seidel, Bauamtsleiter der Stadt Rabenau. Im Laufe der Jahre hat sich auch einiges angesammelt, sodass gründlich ausgemistet werden muss. Danach sollen die Wände raus, die wahrscheinlich nachträglich irgendwann eingezogen wurden. Anschließend werden die Räume entkernt, also in den Rohbauzustand zurückversetzt. Größte Aufgabe wird sein, Stromleitungen, Wasser- und Gasanschlüsse neu zu organisieren, sagt Falk Seidel. Denn von den Hauptverteilerkästen aus wird das gesamte Schulhaus versorgt.

Die Haube auf dem Grundschuldach ist ein Blickfang. 
Die Haube auf dem Grundschuldach ist ein Blickfang.  © Archivfoto: Holm Helis

Parallel dazu wir auch im Dachgeschoss gearbeitet. Dort hat der Hort seine Räume. Ein Teilbereich, der als Lagerraum genutzt wird, soll dort gedämmt werden.

Bevor es mit dem ersten Bauabschnitt richtig losgehen kann, muss die Planung noch weiter verfeinert werden. „Wir warten auch noch auf die Fördermittel“, sagt der Bauamtsleiter. 285 000 Euro wird der erste Bauabschnitt voraussichtlich kosten. Die Stadt Rabenau rechnet dafür mit 245 000 Euro an Fördermitteln. Der erste Bauabschnitt sei relativ aufwendig, so Falk Seidel. „Wir müssen bei laufendem Schulbetrieb alle Medien zurückbauen.“ Dieses Jahr damit fertig zu werden sei deshalb nicht realistisch.

Etappe 2: Der DDR-Bau bekommt ein zusätzliches Geschoss

Nach den Arbeiten im Altbau wird noch längst nicht Schluss sein. Schritt für Schritt soll es danach weitergehen. Im zweiten Bauabschnitt wird auf den Gebäudeteil, der um 1985 entstanden ist, eine ganze Etage draufkommen. Durch das zusätzliche Geschoss entstehen zwei neue Klassenräume, damit sind es insgesamt sechs. Statt des Satteldachs wird dann ein Flachdach auf das Gebäude gesetzt. So bleibt der denkmalgeschützte Altbau – wie bisher – die dominante Ansicht der Grundschule, ohne überragt zu werden.

Der DDR-Bau soll außerdem komplett entkernt werden. „Wir haben vor, Heizung und Elektrik neu zu machen“, sagt Falk Seidel. An der Stirnseite des Hauses, Richtung Spielplatz, soll außerdem eine Rettungstreppe gebaut werden, die alle Etagen anbindet. Während des zweiten Bauabschnitts müssen sich Schüler und Hort räumlich auf den Altbau beschränken. „Mit dem neuen Werkraum kriegen wir dort alle Klassen kurzzeitig unter“, sagt Falk Seidel. Insgesamt rechnet die Stadt Rabenau für diesen größten Bauabschnitt mit 925 000 Euro Gesamtkosten.

Etappe 3: Das Dach des Verbindungsbaus wird neu gemacht

Im dritten Bauabschnitt ist der Verbindungsbau an der Reihe, also der Teil zwischen den beiden Gebäuden, wo heutzutage auch der Haupteingang ist. Hier muss vor allem das Dach neu gemacht werden, erklärt Falk Seidel. Über das Flachdach läuft momentan der zweite Rettungsweg – für Alt- und DDR-Bau. Künftig sollen aber nur noch die oberen Stockwerke des Altbaus auf diesem Weg evakuiert werden. 188 000 Euro wird der dritte Bauabschnitt kosten. Die Stadt geht von 1,4 Millionen Gesamtkosten aus. „Wir sind dabei auf Fördermittel angewiesen“, sagt Falk Seidel. Diese müssen für jeden Abschnitt separat beantragt werden. Auf eine genaue Zeitschiene, wann alles fertig sein soll, will sich der Bauamtsleiter deshalb nicht festlegen.

Die Oelsaer Schule

Der Altbau wurde 1902 fertiggestellt und als Schule eröffnet. 

Als Kulturdenkmal ist die Oelsaer Schule seit 1998 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen gelistet.

Mit seinen Neorenaissanceformen ist das Gebäude durch seine exponierte Lage ortsbildprägend, außerdem orts- und baugeschichtlich relevant. 

Verschiedene Elemente schmücken das Bauwerk. Ein Blickfang ist etwa die sogenannte Welsche Haube auf dem Dach, mit Uhr und Wetterfahne. 

Quelle: Landesamt für Denkmalpflege

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