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Trainerwechsel vorm Dynamo-Spiel

Am Sonntag noch beruflich in Dresden, am Montag entlassen. Darmstadts Heimspiel am Samstag gegen Dynamo findet ohne Dirk Schuster statt.

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Tribünengast bei Dynamos 0:0 gegen Regensburg: Dirk Schuster.
Tribünengast bei Dynamos 0:0 gegen Regensburg: Dirk Schuster. © SZ

Die einstige Muster-Ehe zwischen dem SV Darmstadt und Trainer Dirk Schuster ist zum zweiten Mal geschieden worden. Der Fußball-Zweitligist hat am Montag auf die sportliche Misere reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von dem 51-Jährigen getrennt. Vorm Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Samstag beförderte der Tabellen-14. den bisherigen Sportkoordinator Carsten Wehlmann zum Sportlichen Leiter und beauftragte ihn mit der Suche nach einem Nachfolger. „Aufgrund der starken Gefährdung der in dieser Saison ausgerufenen Ziele und der nicht zufriedenstellenden sportlichen Entwicklung der Mannschaft haben wir uns zu dieser Entscheidung gezwungen gesehen“, begründete Klubboss Rüdiger Fritsch die Freistellung von Schuster sowie dessen Assistenten Sascha Franz und Frank Steinmetz.

Noch am Sonntag war Schuster in Dresden bei Dynamos Nullnummer gegen Regensburg, um sich selbst einen Eindruck vom nächsten Gegner zu machen. Der Ausflug war umsonst. Stattdessen soll der im Sommer von Holstein Kiel geholte Wehlmann jetzt umgehend einen „zum SV 98 passenden Trainer“ verpflichten. Der solle jedoch mehr sein als mehr als "Feuerwehrmann", betonte Wehlmann.  Man suche einen Coach, der "die Mannschaft stabilisiert und darüberhinaus - auch sich selbst - weiterentwickelt", sagte der 46-Jährige. "Wir brauchen einen Trainer, der die Situation annimmt und der mit dem vorhandenen Kader, dem wir absolut vertrauen, arbeiten will." Derzeit führe man erste Gespräche, die Liste der Kandidaten sei aber "relativ überschaubar". Auf die Partie gegen Dynamo bereitet das Trio Kai-Peter Schmitz, Dimo Wache und Uwe Zimmermann die Mannschaft vor.

Nach sechs Punkten aus zehn Spielen beträgt der Abstand der Hessen zum Abstiegsrelegationsplatz noch vier Zähler. Der Verein sah den Zeitpunkt gekommen, das Trainerteam auszutauschen, um den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit zu verhindern. Vor diesem hatte Schuster die Lilien vergangene Saison bewahrt, nachdem er die Mannschaft im Dezember 2017 als Nachfolger von Torsten Frings auf Rang 16 übernommen hatte. Dank einer Serie von elf Spielen ohne Niederlage kletterte Darmstadt noch auf Platz zehn. Doch in dieser Spielzeit stagnierte Darmstadt.

Für Schuster war es bereits das zweite Engagement in Darmstadt. Zuvor hatte er den Klub schon von Dezember 2012 bis Sommer 2016 betreut und in dieser Zeit von der 3. Liga in die Bundesliga geführt. Trotz des überraschenden Klassenerhalts wechselte der damals gefeierte und später zum Trainer des Jahres gekürte Schuster zum FC Augsburg. (dpa, mit SZ)