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Schweres Unwetter im Elbland

Starkregen und Hagel haben am Dienstagabend Straßen unpassierbar werden lassen. Bäume und Äste fielen auf Leitungen und Autos. Eine Gemeinde war besonders betroffen.

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© SZ/Sven Görner

Landkreis. Feuerwehrsirenen und Fontänen: Starkregen und Hagel haben gestern am frühen Abend ab 17 Uhr für vollgelaufene Keller und Probleme auf den Straßen in Teilen des Kreises gesorgt. Unter der Brücke auf der Meißner Fabrikstraße stand das Wasser 30 Zentimeter und höher. Im Buschbad war nach Angaben von SZ-Lesern kein Durchkommen mehr. Auch unter der Unterführung der Dresdner Straße am Bahnhof Meißen entstand ein kleiner See. Die Meißner Feuerwehr musste zu allen drei Orten ausrücken, um die verstopften Fangeimer in den Einläufen zu ziehen. An der Fabrikstraße und am Bahnhof reichte das aus – das Wasser lief wieder ab. Am Buschbad half das allerdings nichts. Den Kameraden blieb nichts anderes übrig, als zusätzlich ein Fachfirma aus Coswig zum Spülen des Kanals zu alarmieren.

Das Unwetter in Bildern

Ein Fahrer hat den Wasserstand in der Unterführung am Hülsbusch in Weinböhla unterschätzt.
Ein Fahrer hat den Wasserstand in der Unterführung am Hülsbusch in Weinböhla unterschätzt.
Über eine Viertelstunde mussten der Fahrer  und seine Mitfahrerin in dem eisigen Wasser des vollgelaufenen Autos ausharren, bis der Pkw geborgen werden konnte.
Über eine Viertelstunde mussten der Fahrer und seine Mitfahrerin in dem eisigen Wasser des vollgelaufenen Autos ausharren, bis der Pkw geborgen werden konnte.
Aufgrund des starken Niederschlages ging in Burkhardswalde eine Schlammlawine nieder. Genau vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr blieb der Dreck liegen.
Aufgrund des starken Niederschlages ging in Burkhardswalde eine Schlammlawine nieder. Genau vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr blieb der Dreck liegen.
Auch die Straße unter der Brücke auf der Fabrikstraße in Meißen war vom Starkregen betroffen. Dort stand das Wasser 30 Zentimeter und höher.
Auch die Straße unter der Brücke auf der Fabrikstraße in Meißen war vom Starkregen betroffen. Dort stand das Wasser 30 Zentimeter und höher.
Rund um Meißen gingen neben starkem Regen auch Hagel nieder. Hagelschlag wurde etwa in den Wein-Anbauflächen auf der Bosel sowie aus den Bereichen Sörnewitz und Zadel gemeldet. Zu befürchten sein dürfte, dass in besonders schwer getroffenen Lagen die Haut der Trauben beschädigt wurde.
Rund um Meißen gingen neben starkem Regen auch Hagel nieder. Hagelschlag wurde etwa in den Wein-Anbauflächen auf der Bosel sowie aus den Bereichen Sörnewitz und Zadel gemeldet. Zu befürchten sein dürfte, dass in besonders schwer getroffenen Lagen die Haut der Trauben beschädigt wurde.
Die Eiskörner überschritten teilweise deutlich die Erbsengröße.
Die Eiskörner überschritten teilweise deutlich die Erbsengröße.

15 Minuten im kalten Wasser

Als ob das noch nicht genügt hätte, erreichte die Meißner Feuerwehr zur gleichen Zeit noch ein Alarm aus dem Gewerbegebiet Zaschendorf: Dort hatte eine automatische Brandmeldeanlage in einem Unternehmen ausgelöst – offenbar auch unwetterbedingt. Einen Brand gab es im Unternehmen jedenfalls nicht.

Teilweise noch schlimmer war das Bild in Weinböhla: Die Eisenbahnunterführung beim Möbelmarkt Hülsbusch lief dort komplett zu. Ein Gemisch aus Blättern und Hagelkörnern hatte dort die Einläufe verstopft. Der Hagel bildete auf dem Wasser dicke Eisschollen, die fast die gesamte Fläche bedeckten. Möglicherweise war das auch dem Fahrer eines Pkw zum Verhängnis geworden. Der Mann könnte im Wüten des Unwetters die Hagelschicht für die Straße gehalten haben. Über eine Viertelstunde mussten er und seine Mitfahrerin in dem eisigen Wasser des vollgelaufenen Autos ausharren, bis der Pkw geborgen werden konnte. Während dieser Zeit hatten Kameradinnen der Weinböhlaer Feuerwehr ständig mit den beiden Fahrzeuginsassen gesprochen. Nach der Rettung kümmerten sich Rettungssanitäter um die beiden.

Schäden in Weinlagen

Die Unwettermeldungen im Überblick

Starkregen überflutet Straßen

Meißen. Feuerwehrsirenen und Fontänen: Der Starkregen hat seit 17 Uhr für vollgelaufene Keller und Probleme auf Meißens Straßen gesorgt. Unter der Brücke auf der Fabrikstraße stand das Wasser 30 Zentimeter und höher. Im Buschbad war nach Angaben von SZ-Lesern kein Durchkommen mehr. Die Regenprognose der Wetterdienste zeigt für die nächsten Stunden einen Wechsel von ruhigeren Phasen und einzelnen stärkeren Regenfeldern an. Die Niederschläge dürften allerdings regional sehr unterschiedlich ausfallen. (SZ/pa)

Hagel im Weinberg

Meißen. Die Eiskörner überschritten teilweise deutlich die Erbsengröße. Mit lautem Tosen hat sich am gestrigen frühen Abend ein Unwetter über dem Landkreis entladen. Vom Hagel besonders betroffen waren offenbar auch die Weinlagen rund um Meißen. Hagelschlag wurde so aus Anbauflächen auf der Bosel sowie aus den Bereichen Sörnewitz und Zadel gemeldet. Auf Video-Aufnahmen von Winzern ist deutlich zu erkennen, wie der Hagel mindestens Blätter von den Reben abreißt. Zu befürchten sein dürfte zudem, dass in besonders schwer getroffenen Lagen die Haut der Trauben beschädigt wurde. Dies könnte in den nächsten Tagen Schädlinge wie Wespen anlocken oder auch zu Fäulnis führen. Das ganze Ausmaß der Schäden war gestern Abend noch nicht abzusehen. (SZ/pa)

Unwetter wütet auch in Weinböhla

Weinböhla. Schlimmer noch als in Meißen scheint das Unwetter am Dienstagabend in Weinböhla gehaust zu haben. Die Unterführung am Hülsbusch war komplett zugelaufen. Bilder von SZ-Leserin Maria Wenke zeigen ein im Wasser treibendes Auto, welches offenbar keinen Grund mehr findet. Nach Angaben von Augenzeugen sollen auch mehrere Höfe betroffen sein. (SZ/pa)

Schlammlawine in Burkhardswalde

Burkhardswalde. Das Unwetter am Dienstagabend hat nicht nur in Meißen und Weinböhla für Chaos gesorgt. Auch Burkhardswalde, ein kleiner Ort in der Gemeinde Klipphausen, blieb vom Regen nicht verschont. Mit schlimmen Folgen. Aufgrund des starken Niederschlages ging eine Schlammlawine im Dorf nieder. Genau vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr blieb der Dreck liegen. Also mussten die Kameraden sich selbst helfen und den Schlamm beseitigen. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. (SZ)

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Die Unterführung an der Meißner Straße war allerdings nicht die Einzige, die nach dem Unwetter in Weinböhla nicht passierbar war. Wehrleiter Eckhardt Häßler, der die Einsätze im Weinböhlaer Gerätehaus koordinierte, musste die Kameraden auch zu zahlreichen anderen Einsatzstellen schicken. Umgestürzte Bäume und herabfallende Äste hatten Autos beschädigten Autos und auf der Barthshügelstraße auch eine Stromleitung.

Von dem Starkregen vorangehenden Hagel betroffen waren offenbar auch die Weinlagen rund um Meißen. Hagelschlag wurde so aus Anbauflächen auf der Bosel sowie aus den Bereichen von Sörnewitz über die Bosel bis Zadel gemeldet. Auf Video-Aufnahmen von Winzern ist deutlich zu erkennen, wie der Hagel mindestens Blätter von den Reben abreißt. Zu befürchten sein dürfte zudem, dass in besonders schwer getroffenen Lagen die Haut der Trauben beschädigt wurde. Dies könnte in den nächsten Tagen dann Schädlinge wie Wespen anlocken oder auch zu Fäulnis führen.

Das ganze Ausmaß der Schäden des Unwetters sind bisher noch nicht abzusehen. Radebeul, Moritzburg, Radeburg und Coswig blieben aber offenbar weitgehend verschont. (SZ/pa/gör/csf)