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Sechs fünfte Klassen am Franziskaneum

Schulleiterin Heike Zimmer freut sich über den Andrang. Gleichzeitig stellt sie klar, dass eine Grenze erreicht ist.

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© Claudia Hübschmann

Meißen. Am Freitag wird es feierlich im städtischen Gymnasium Franziskaneum. Ein exzellenter Abiturjahrgang erhält die Zeugnisse überreicht. Gleichzeitig geht der Blick nach vorn. Die Schule erfreut sich seit Jahren einer zunehmenden Beliebtheit. Die diesjährigen Anmeldezahlen klingen rekordverdächtig.

Heike Zimmer leitet das Gymnasium seit 2007. Lehrerin ist tatsächlich ihr Traumberuf. Viele Jahre war sie in Freital tätig.
Heike Zimmer leitet das Gymnasium seit 2007. Lehrerin ist tatsächlich ihr Traumberuf. Viele Jahre war sie in Freital tätig. © Claudia Hübschmann

Die Stadt geht offenbar davon aus, dass dieser Trend anhält. Am 27. Juni sollen die Stadträte einen Grundsatzbeschluss für den Bau eines zweiten Gymnasiums verabschieden. Im Vorfeld gibt es von mehreren Seiten Kritik daran, dass dieser Beschluss ohne exakte Analyse und Konsultation von Bildungsexperten sowie Betroffenen aus der Stadt gefasst wurde.

Frau Zimmer, die Abiturprüfungen sind beendet. Wie haben die Zwölftklässler am Franziskaneum dieses Jahr abgeschnitten?

Wir verabschieden am 22. Juni wiederum einen sehr erfolgreichen Jahrgang: Von 92 Abiturienten erreichten 17 die Note 1,5 oder besser. Es gibt sechs Schüler, die das Abitur mit der Traumnote 1,0 absolvieren. Besonders freut uns, dass die Spitzenplätze von Schülern eingenommen werden, die nicht nur fleißig für ihren eigenen Erfolg gelernt, sondern Schwächeren bei der Prüfungsvorbereitung geholfen und sich auch aktiv in das Schulleben eingebracht haben – starke junge Persönlichkeiten!

Wie viele fünfte Klassen wird das Gymnasium nächstes Schuljahr aufnehmen und wie ist dies organisatorisch zu bewältigen?

Geplant waren vier Klassen. Dann gingen 146 Anmeldungen ein. Gemeinsam mit der Stadt Meißen, dem Landratsamt und dem Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) haben wir nach Möglichkeiten gesucht, wie wir die Schüler unterbringen können. Letztlich nehmen wir sechs fünfte Klassen auf. Es werden zwei kleine Klassenzimmer mit Technik ausgestattet, sodass dort der Unterricht in den kleineren Leistungskursen erfolgen kann und große Räume für große Klassen frei werden. In der Mensa werden 24 zusätzliche Plätze eingerichtet. Diese Lösung ist aber im nächsten Jahr nicht wiederholbar.

Was bedeutet dieser Ansturm für das Lehrerkollegium? Werden Sie neue Kollegen erhalten?

Insgesamt werden wir mit vier neuen Lehrern im August starten, zwei davon werden auch als Klassenleiter der neuen fünften Klassen tätig sein und von erfahrenen Kolleginnen dabei unterstützt.

Benötigt Meißen aus Ihrer Sicht ein zweites Gymnasium?

Mehr Plätze am Gymnasium werden sicher benötigt. Die Anmeldezahlen werden möglicherweise auch in den nächsten Jahren ähnlich hoch sein wie in diesem Jahr. Die Schule wurde nun am 15. Juni darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Absicht bestehe, in Meißen ein zweites Gymnasium zu errichten.

Welches Ergebnis hat der jüngste Spendenlauf gebracht und wofür wird das Geld verwendet?

Bisher sind reichlich 7 000 Euro eingegangen, es stehen noch einige Überweisungen aus. Die Gelder sollen zum Großteil für die Verbesserung der Akustik in der Aula genutzt werden, aber auch zur Mitfinanzierung der 111-Jahrfeier. Mit einem Teil unterstützen wir ein Schulprojekt in Kenia, das unsere ehemalige Schülerin Linda Leibhold initiiert hat.

Wie weit sind die Vorbereitungen auf das Jubiläum im Herbst gediehen?

Unter dem Motto „111 Jahre Franziskaneum – Herkunft & Zukunft“ feiern Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste. Am Samstag, dem 29. September, laden wir zum Tag der offenen Tür ein. Vom 1. Oktober bis 5. Oktober finden täglich verschiedene Projekte, auch unter Mitwirkung der Eltern statt, über die wir demnächst detailliert informieren werden.

Die Fragen stellte Peter Anderson.