Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Sicheres Wohnen mit Zaun

Nicht jeder der 100 Bewohner der Seniorensiedlung wird über 55 sein. Doch für alle gibt es ein besonderes Sicherheitskonzept.

Von Peggy Zill
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nicht jeder der 100 Bewohner der Seniorensiedlung wird über 55 sein. Doch für alle gibt es ein besonderes Sicherheitskonzept.
Nicht jeder der 100 Bewohner der Seniorensiedlung wird über 55 sein. Doch für alle gibt es ein besonderes Sicherheitskonzept. © aT2 Architektur Tragwerk

Weinböhla. Seit einigen Tagen tut sich wieder was auf dem Areal an der Dresdner Straße, auf dem Ostdeutschlands erster Seniorenwohnpark entstehen soll. Nachdem im August der alte Gärtnerei-Schornstein gefallen war, ruhten die Arbeiten. Der Grund: Das Gelände muss um knapp einen Meter mit Erde aufgeschüttet werden, damit das Abwasser ablaufen kann. Andernfalls hätte aufgrund des Gefälles zwischen Dresdner Straße und dem zu erschließenden Areal eine Hebeanlage eingebaut werden müssen, die das Abwasser der künftigen Bewohner nach oben pumpt.

Für die Aufschüttung war die Anpassung des B-Plans nötig. Das führte zu einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Monaten. Nach Angaben von Siegfried Russig vom Coswiger Maklerbüro Russig & Partner Immobilien, das die Fläche im Auftrag des Grundstückseigentümers vermarktet, werden bis Ende März alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sein, sodass im April die Erschließungsarbeiten beginnen können. Dann sollen die Kabel für alle Medien verlegt und eine Straße innerhalb der Siedlung gebaut werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnte Russig zufolge ab Mitte des Jahres die Baugenehmigung vorliegen.

„Auf die Erwerber kommen dadurch keine Zusatzkosten zu“, versichert Siegfried Russig. „Wir hatten diese teurere, aber nachhaltigere Lösung von vornherein so eingeplant.“ Rund zwölf Millionen Euro investiert der Grundstückseigentümer und Erschließungsträger, die LSTW GmbH (Landschaftsgestaltung Straßen-, Tief und Wasserbau GmbH mit Sitz in Freiberg) in das Großprojekt. Und lockt damit vor allem gut betuchte Senioren nach Weinböhla.

Nach neustem Planungsstand werden zehn Bungalows und sieben Einfamilienhäuser, alle altersgerecht und mit kleinem Garten, gebaut. Hinzu kommen drei Mehrfamilienhäuser mit Zwei- und Dreiraumwohnugen und einer Begegnungsstätte sowie einer Tiefgarage. Laut Siegfried Russig sind bereits alle Eigenheime vergeben. Interessenten für Mietwohnungen können sich noch bei der Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen registrieren lassen. Ein Tochterunternehmen will die Mehrfamilienhäuser mit Begegnungsstätte betreiben. „Der Mietpreis der insgesamt 42 Wohnungen wird abhängig sein von Fördermitteln. Wir hoffen, dass im Zuge der Landtagswahl ein neues Wohnbauförderprogramm aufgelegt wird. Ansonsten kann die Kaltmiete nicht unter 10 Euro pro Quadratmeter liegen“, erklärt Ulrike Keller, Pressesprecherin der Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen.

Zum Vergleich: Laut Mietspiegel von Coswig liegt die ortsübliche Kaltmiete bei maximal 6,84 Euro. In Radebeul sind es für sehr gut ausgestattete Wohnungen, die nach 2005 gebaut worden sind, im Schnitt 9 Euro pro Quadratmeter.

Die Interessenten für Wohnungen und Häuser stammen überwiegend aus dem Großraum Dresden, kommen aber aus der ganzen Bundesrepublik. „Unter ihnen sind einige weggezogene Weinböhlaer, die wieder zurückkehren wollen“, erklärt Ulrike Keller.

Die Nachfrage nach Wohnungen und Bungalows komme vornehmlich von Paaren. Die Einfamilienhäuser werden wohl überwiegend von Familien bezogen werden. Unterm Strich kann sich Weinböhla auf mehr als 100 neue Bewohner freuen. Bis 2021 soll die Seniorenwohnsiedlung fertig sein.

Als eine Besonderheit der geplanten Siedlung gilt das Sicherheitskonzept. Ein Sicherheitsdienst wird tagsüber auf Abruf tätig sein und regelmäßig Streife fahren. Damit reagiert die Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen auf kriminelle Machenschaften, die auf betagte bis hochbetagte Menschen als Opfer abzielen. Ein komplett geschlossener Wohnkomplex nach amerikanischem Vorbild soll es jedoch nicht werden. Auch auf Stacheldraht wird verzichtet. Der Zaun hat eine normale Höhe und auch das Haupttor soll tagsüber offen stehen, sodass jeder Bewohner Besuch empfangen kann. „Nachts wird das Tor zur Sicherheit der Bewohner geschlossen“, erklärt Ulrike Keller und fügt hinzu, dass die zukünftigen Bewohner dem Konzept noch zustimmen müssen.

Kontakt zur Volkssolidarität für Wohnungsinteressenten: Tel. 0351 897220

Mehr lokale Nachrichten unter:

www.sächsische.de/radebeul

www.sächsische.de/meissen