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Sie hat jetzt in der „Einkehr“ das Sagen

Mandy Meister hat den Gasthof mit Pension in Bluno übernommen. Die ersten Hürden sind geschafft.

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Mandy Meister legt letzte Hand an die Tische im Gasthof „Zur Einkehr“ in Bluno.
Mandy Meister legt letzte Hand an die Tische im Gasthof „Zur Einkehr“ in Bluno. © Foto: Gernot Menzel

Von Anja Wallner

Es war ein verheißungsvoller Auftakt: Rappelvoll war die Gaststätte „Zur Einkehr“ in Bluno am letzten Februarwochenende. Das Haus wurde nach einem Betreiberwechsel mit einem Tanzabend neu eröffnet. Gäste im Alter zwischen 18 und 85 Jahren tummelten sich da, nicht nur aus Bluno und den umliegenden Dörfern. Sogar aus Dresden war jemand angereist. „Es lief richtig gut“, erzählt die neue „Einkehr“-Inhaberin Mandy Meister. Hinter ihr liegen stressige Wochen. Die junge Frau aus Schwarze Pumpe hat dafür gesorgt, dass das Haus im Elsterheider Ortsteil nicht lange geschlossen bleiben musste. Der frühere Inhaber Klaus Jurk hatte aus Altersgründen zum Jahresbeginn aufgehört – und als Mandy Meister davon Wind bekam, griff sie direkt zu. Nun ist sie „Herrin“ über die Gaststätte mit 40 Plätzen im Gastraum plus Saal für große Gesellschaften sowie angeschlossenem Hotel und Pension mit 20 Zimmern.

Eine Herausforderung für die ganze Familie, die Mandy Meister tatkräftig unterstützt. Allen voran Ehemann Alexander, der als Sachbearbeiter tätig ist und nebenbei hilft, wo er kann. Die Neu-Gastronomin – Quereinsteigerin, wenn man so will – ist praktisch ins sprichwörtliche kalte Wasser gesprungen. Ursprünglich ist sie gelernte Kinderpflegerin und Erzieherin. Sie zog es aber in den Hotel- und Gastrobereich. Nach Stationen in einer Pension in Schwarze Pumpe und kurzzeitig im Sveda-Hof in Klein Partwitz hatte die 33-Jährige nach einer neuen Herausforderung gesucht, wie sie sagt – und nun gefunden.

Gerade mal zehn Tage blieben Mandy Meister am Jahresbeginn, um den bis dato eher dunklen Gastraum neu aufzumöbeln, dann war schon die erste Veranstaltung eingebucht. „Der Vorbesitzer hat uns sehr geholfen“, sagt Mandy Meister. Der große Raumteiler kam raus, neue Stühle rein, Decke, Fußboden und Beleuchtung wurden erneuert – alles sollte hell, freundlich und modern wirken, ohne dass der dörflich-rustikale Eindruck des Hauses verloren geht. In die Wand eingelassen ist ein angedeuteter Kamin mit einer „Ziegelwand“; auch sonst sieht man der schnörkellosen Deko an, dass hier eine moderne, weibliche Hand gewirtschaftet hat. Inzwischen dürfte auch das Schild über der Eingangstür erneuert sein. „Zur Einkehr“ bleibt der Name des Betriebs – nur sollte die alte Fraktur einer zeitgemäßeren Schriftart weichen.

Zwei Angestellte sind in der „Einkehr“ beschäftigt, eine Servicekraft und eine Köchin, die schon seit 26 Jahren im Haus arbeitet. Ihre Spezial-Soljanka steht ebenso auf der Speisekarte wie das „Bauernfrühstück nach Bärbels Art“, das nach Angaben von Mandy Meister ein Renner bei den Gästen ist. Überhaupt, die Speisekarte. Auch hier hat die neue Inhaberin einmal alles durchgeschüttelt und ergänzt. Zwar finden sich darauf die Klassiker eines Dorfgasthofes wie Sülze oder Würzfleisch, Mandy Meister wollte die vorher, wie sie meinte, überaus fleischlastige Karte etwas auflockern: Fischgerichte kamen dazu, mehr Salatvarianten, eine Kindersparte, regionale Spezialitäten wie Pellkartoffeln mit Quark. Und die Beilagen kann sich der Gast nun selbst nach Geschmack wählen.

Besagte erste Veranstaltung im Januar war eine Ortschaftsratssitzung. Und Mandy Meister machte ihre Sache offenbar gut: „Sie wollen wiederkommen“, erzählt sie schmunzelnd. Inzwischen hat schon die Feuerwehr in der „Einkehr“ getagt, die Jagdgenossenschaft. Weitere Feiern sind geplant, ebenso Tanzveranstaltungen: zu Ostern soll eine stattfinden und auch im Herbst, ein Oktoberfest.

Und die nächsten Herausforderungen warten schon auf die ambitionierte Chefin: Im April soll der Tagesbetrieb losgehen. Aktuell hat die Gaststätte nur freitags bis sonntags geöffnet. In den letzten Jahren hatte es gar keinen „normalen“ Gaststättenbetrieb mehr gegeben, wurden nur Feiern ausgerichtet.

Und dann sind da ja noch Hotel und Pension zu betreuen, wobei die Pension jetzt außerhalb der Saison nicht geöffnet ist. „Das Hotel ist aber relativ gut gebucht, zum Teil komplett ausgebucht“, erzählt Mandy Meister. Vor dem Termin mit der Presse hatte sich beispielsweise auch ein Firmenmitarbeiter nach drei Einzelzimmern für seine Kollegen während einer Montagetätigkeit in der Nähe erkundigt. Dass sich sonst viele Gäste selbst online einbuchen, erleichtert die Arbeit natürlich.

Gasthof & Pension „Zur Einkehr“, Dorfaue 12, Bluno, 1 03564 22404,

[email protected],

http://sk-sebastian.ddns.net/gasthof-bluno

Öffnungszeiten: Fr/Sa/So 11 bis 21 Uhr; ab 1. April Die bis So 11 bis 22 Uhr