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Sie wollen Bürgermeister werden

In Steinigtwolmsdorf räumt Amtsinhaber Guntram Steglich seinen Posten als Rathauschef. Die Anwärter für das Amt sind im Ort keine Unbekannten.

Von Franziska Springer
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Lutz Förster, Raimo Ache
Lutz Förster, Raimo Ache © SZ/Franziska Springer

Steinigtwolmsdorf. Gemunkelt wurde es im Ort schon lang, nun ist es offiziell: Der amtierende Bürgermeister von Steinigtwolmsdorf, Guntram Steglich (parteilos) wird nicht für eine weitere Amtszeit als Gemeindeoberhaupt kandidieren. Das bestätigte er am Rande der vergangenen Gemeinderatssitzung gegenüber der SZ. Stattdessen kandidieren mit Lutz Förster (Bürgerbewegung Steinigtwolmsdorf) und Raimo Ache, der als parteiloser Kandidat von der CDU nominiert wurde, zwei neue Bewerber für das Bürgermeisteramt.

Während der Produktionsleiter Lutz Förster bereits seit fünf Jahren aktiv im Gemeinderat über die Geschicke der Gemeinde mitentscheidet, ist Raimo Ache im Ort vor allem als Unternehmer und Inhaber eines Baugeschäfts bekannt. Die Entscheidung für seine Kandidatur fällte er, als bekannt wurde, dass Steglich nicht erneut für das Amt zur Verfügung steht. Bereits im November vergangenen Jahres stand hingegen für Förster fest, dass er seinen Einsatz für die Gemeinde weiter intensivieren und sich zur Wahl aufstellen lassen will.

Inhaltlich setzen beide Kandidaten ähnliche Schwerpunkte. So setzen sie sich etwa für mehr Wohnbebauung ein, um den Zuzug in die Gemeinde zu steigern und die Einwohnerzahlen im Ort auch langfristig stabil zu halten.

Eine Fusion mit den Nachbargemeinden, etwa Neukirch oder Sohland, strebt keiner der Anwärter auf das Bürgermeisteramt an. Wohl können sich beide aber vorstellen, auf Verwaltungsebene mit anderen Gemeinden der Umgebung zusammenzuarbeiten und auf diese Art Kosten zu senken. Auch die Unterstützung und Förderung der örtlichen Vereine haben sich beide Kandidaten auf die Fahnen geschrieben.

Konkrete Pläne im Kopf

Um Steinigtwolmsdorf als attraktiven Standort zu erhalten, haben beide außerdem schon sehr konkrete Projekte im Kopf, um die Entwicklung der Gemeinde voranzutreiben. Bauunternehmer Ache, der seit 20 Jahren in der Gemeinde lebt und Vater einer erwachsenen Tochter und eines kleinen Sohnes ist, will etwa den Bau eines Fußgängerweges an der Bundesstraße in Ringenhain anstreben und die Vermarktung der Oberlandgemeinde in Zusammenarbeit mit der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien vorantreiben. Erhalt und Betrieb des Freibades in Steinigtwolmsdorf sieht er in diesem Zusammenhang als eine zentrale Aufgabe.

Auch der 50-jährige Lutz Förster, ein gebürtiger Steinigtwolmsdorfer, hat bei seinen Überlegungen zur Zukunft der Gemeinde das Bad im Blick. Wird er gewählt, will er den Ausbau erneuerbarer Energien auf kommunalen Flächen im Ort mit Fördermitteln ausbauen und so Kosten senken. Außerdem plant er einen eigenen Auftritt der Gemeinde in dem sozialen Netzwerk Facebook, um der Verwaltung bessere Kommunikationsmöglichkeiten nach außen zu schaffen.

Neben Großpostwitz ist Steinigtwolmsdorf die einzige Gemeinde im Landkreis Bautzen, in der am 26. Mai der Bürgermeister neu gewählt wird. Nötig wird das, weil Steglichs Amtsvorgänger vorzeitig in den Ruhestand ging.

Ob Ache und Förster die einzigen beiden Bewerber für das Amt des Bürgermeisters bleiben, wird erst am Donnerstagabend feststehen. Noch bis 18 Uhr ist die schriftliche Einreichung von Wahlvorschlägen an diesem Tag möglich.