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Singschwäne wählen sich eine neue Heimat

Eigentlich leben sie im Baltikum. Doch mittlerweile siedeln über 20 Paare im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.

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Diese Singschwäne wollen nicht weiterziehen. Sie warten darauf, dass die Teiche im Biosphärenreservat eisfrei werden, damit sie hier brüten können.
Diese Singschwäne wollen nicht weiterziehen. Sie warten darauf, dass die Teiche im Biosphärenreservat eisfrei werden, damit sie hier brüten können. © Dirk Weis

Tausende Wintergäste warten im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft darauf, dass der Frühling Einzug hält und sie in ihre angestammten Brutgebiete ziehen können. Dazu gehören auch Hunderte der auffälligen Singschwäne mit gelben Schnäbeln, die vor allem auf den Rapsfeldern im Schutzgebiet während des Tages gut zu sehen sind. Aber auch der weithin hörbare „Gesang“ führt den Naturfreund zu den Rastplätzen.

Dirk Weis, Sachbearbeiter für Arten- und Biotopenschutz im Biosphärenreservat, kennt die Vorhaben der Wintergäste genau: „Im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossen wollen die Singschwäne nicht gen Skandinavien oder ins Baltikum ziehen. Sie warten darauf, dass ihr Brutgewässer im Biosphärenreservat eisfrei wird und sie bald mit dem Nestbau beginnen können“, sagt Weis. Noch sind die vorjährigen Jungvögel, die durch die letzten grauen Federn und die blasseren Schnäbel erkennbar sind, mit ihren Eltern zusammen, doch müssen diese bald eigene Wege gehen. „Warum diese Singschwäne seit mehr als 20 Jahren in der Lausitz bleiben, darüber kann nur spekuliert werden. Vielleicht war einer der Partner verletzt und konnte nicht ins Brutgebiet zurückziehen. Vielleicht sind es auch die vielen flachen Teiche inmitten der Kiefernwälder, die zumindest so ein bisschen an die Moorgebiete und Seen in ihrer Heimat erinnern, die zum Bleiben bewogen“, erklärt Dirk Weis.

Im Biosphärenreservat gab es die erste Brut im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr hatten dann schon 20 Paare ihr Revier im Schutzgebiet. Darunter sind jedoch noch viele junge und unerfahrene Paare. Auch wenn im letzten Jahr daher nur 23 Jungvögel groß wurden, steigen die Brutpaarzahlen rasant. Die von den Menschen zur Fischzucht angelegten Teiche entwickeln sich durch die gute Zusammenarbeit von Fischern und Naturschützern wieder zu sehr naturnahen, pflanzenreichen Gewässern. Das gefällt den Schwänen und letztlich auch den Karpfen.

„Daher schmeckt auch dieser wieder königlich und nicht, wie ihm oft nachgesagt wird, nach Schlamm“, wissen nicht nur die Teichwirte und Mitarbeiter im Biosphärenreservat. Die Karpfensaison geht noch bis April. Es lohnt sich also, nicht nur bei den Singschwänen vorbeizuschauen, auch die Fischer und die Gaststätten freuen sich über einen Besuch, wirbt die Biosphärenreservatsverwaltung. (SZ)

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