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Sitzengeblieben – die alte Schule

Mit einer Petition an den Landtag will ein Taubenheimer die Gemeinde zur Auskunft über Immobilienverkäufe zwingen.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. Nachdem im Mai ein Anbau an der alten Schule in Taubenheim, direkt am Schloss, abgebrochen worden war, klafft nun ein Loch in der Hauswand. Ansonsten tut sich nichts. Nach wie vor stehen Container vor dem mehr als hundert Jahre alten Schulgebäude. Insofern hat sich nichts geändert am Eigentum des Georg Heidig.

„Seit 16 Jahren passiert nichts, außer Verfall“, sagt Andreas Hahn. Damit meint er nicht die Schule, die hat Heidig erst im Mai 2013 gekauft. Sondern „Keips Hof“, das einst bedeutendste Bauerngut im Ort, das Heidig 2002 von der Gemeinde erwarb. Das Schloss mit dem Schlosspark kaufte er 2004 vom Landkreis und die ehemalige Niedermühle/Schlossmühle folgte 2008. „Das Verbindende dieser Verkäufe war, dass weder eine Investitionsverpflichtung noch eine Rückfallklausel vertraglich vereinbart wurden. Die Folge ist, dass bisher an keinem der drei genannten Gebäude Investitionen oder zumindest werterhaltende Instandhaltungsarbeiten seitens des Eigentümers durchgeführt wurden.“ So steht es in der Petition, die Hahn beim sächsischen Landtag am 30. Juli eingereicht hat.

Hahn, der als Orgelbauer in Dresden arbeitet, saniert das historische Torhaus des Schlosses. Unmittelbar davor steht die alte Schule. Für diese wie für die anderen Heidig-Gebäude in Taubenheim beklagt er in seiner Petition den sichtbaren Verfall. Da er von der Gemeinde seit Jahren keine Antworten auf seine Anfragen dazu erhalte, wolle er mit der Petition erreichen, „dass die Gemeinde Klipphausen Antwort gibt auf die Frage, welcher Investitionszeitraum für die Sanierung der alten Schule vereinbart wurde und wann die vertraglich vereinbarte Rückfallklausel im Falle einer Nichteinhaltung des vereinbarten Investitionszeitraums greift“.

Sollte beides nicht vereinbart worden sein, so will er von der Gemeinde wissen, warum nicht, zumal mit dem Investor, gemeint ist Heidig, in der Vergangenheit ja schon diverse Erfahrungen in der Gemeinde gemacht worden seien. Und: „Darüber hinaus möge die Gemeinde Antwort geben auf die Frage, welche Maßnahmen sie konkret in der Vergangenheit ergriffen hat, um den Investor zu bewegen, die genannten, einstmals im Besitz der öffentlichen Hand befindlichen Gebäude vor dem weiteren Verfall zu bewahren und zu sanieren.“

Bürgermeister Gerold Mann sagt, dass Verträge der Gemeinde grundsätzlich Investitionsverpflichtungen beinhalten. Über eine mögliche Rückfallklausel müsse er sich informieren. Allerdings sei der Vertrag mit Heidig zum Verkauf der Schule ein dreiseitiger, da auch noch die Kirche mit im Boot sei. Herr Heidig habe die Sanierung der alten Kindereinrichtung in Burkhardswalde vorgezogen, „da gibt es jetzt schon eine Wohngruppe“. Das sei eventuell ein Grund für die Verzögerung in Taubenheim. Gerold Mann: „Ich werde ihn drängen, dass es weiter geht.“