Die Parkplätze: Wer direkt am See parken will, muss zeitig da sein
Wo die drei neuen Parkplätze entstehen, lässt sich bereits erkennen. Der erste ist eine Erweiterung des alten Parkplatzes, dessen Kapazitäten längst nicht mehr ausreichen. Hier sollen zusätzlich 160 Autos Platz finden. Etwa zur Hälfte sind die neuen Stellflächen bereits gepflastert, die Bordsteine gesetzt und die Zufahrten angelegt. An der zweiten Hälfte wird noch gearbeitet. Die Asphaltierung der Zufahrten steht aber erst für das kommende Jahr auf dem Plan. Für Asphalt sei es bereits zu kalt, erklärt Polier Uwe Sann von Steinle Bau.
Auf der Fläche für den zweiten Parkplatz erhoben sich in den vergangenen Tagen noch zwei große Kiesberge. Mitte der Woche haben die Bauarbeiter auch hier begonnen, die Borde für die 98 neuen Stellflächen zu setzen. „Jetzt ist es noch möglich, weiterzuarbeiten“, sagt Uwe Sann. „Noch taut es tagsüber auf.“ Parkplatz Nummer drei erstreckt sich ein Stück weiter landeinwärts Richtung Neuberzdorfer Höhe. Auch hier liegt das Pflaster bereits im Boden, der Asphalt fehlt noch. „Vieles an den Arbeiten ist vom Wetter abhängig“, sagt Sann. „Den Asphalt für die Zufahrten werden wir voraussichtlich im April aufbringen.“
Insgesamt sollen damit mehr als 500 Parkplätze zur Verfügung stehen. Die braucht die Blaue Lagune auch, so Christian Hänel. Das hätten die vergangenen Jahre gezeigt. „Bei besonders schönem Wetter hatten wir auch schon tausend Besucher“, erzählt er. Für solche Fälle will die Gemeinde künftig Ausweichmöglichkeiten Richtung Neuberzdorfer Höhe anbieten. Die Gäste müssten dann zwar etwas weiter laufen, was der Bürgermeister aber nicht mehr will: die Fläche für den Campingplatz neben dem alten Parkplatz besetzen. Dieser Platz diente im vergangenen Sommer als Ausweichparkplatz.
Das Parkleitsystem: Automaten sammeln die Parkgebühren ein
Ein Mitarbeiter der Gemeinde hatte letzte Saison dort die Parkgebühren eingesammelt. Er soll sich künftig um andere Aufgaben kümmern, zum Beispiel um den Infopunkt und die Ordnung auf den neuen Parkplätzen. Die Parkgebühren bleiben aber. Die entrichten die Besucher künftig an einen Automaten: Das Gelände hinter der Blauen Lagune bekommt ein Parkleitsystem. Dazu gehören unter anderem elektronische Tafeln, die dem Besucher anzeigen, wo noch wie viele Stellplätze frei sind. Das System funktioniert, wie man es aus Parkhäusern kennt: mit Schranken an den Ein- und Ausfahrten. Bezahlen für seine Parkkarte kann man an Münzautomaten. Die werden, so die jetzigen Planungen, zwischen Parkplatz zwei und drei sowie am Infohäuschen aufgebaut. Gemeinde oder externe Firma – wer die Leerung übernimmt, will der Gemeinderat noch diskutieren. Zunächst hat er in seiner vergangenen Sitzung den letzten Auftrag für das Parkleitsystem vergeben: Die Münzautomaten wird die Hainewalder Firma Gemtec für 178000 Euro aufstellen. Hänel geht davon aus, dass das gesamte System bis Mitte kommenden Jahres installiert sein wird.
Das Infogebäude: auf den Bus warten oder Parkkarte kaufen
Vor rund vier Wochen haben die Arbeiter mit dem Bau des Infohauses am Zugang zum See begonnen. Inzwischen steht der Rohbau. Dachdeckung, Putz, Fenster, Türen, Fußböden, Innenausstattung – das alles fehlt noch. Auch hier kommt es darauf an, wie lange das Wetter noch Bauarbeiten zulässt, sagt einer der Arbeiter. Wenn es mild bleibt, sei manches vielleicht noch zu schaffen. Der Rest steht dann für das kommende Jahr an. In dem Gebäude wird es einen Informationsbereich für die Gäste geben, außerdem einen Buswarteraum, Toiletten, einen Lagerraum und einen Raum für die Elektrik.
Strom, Wasser, Abwasser: Einen großen Teil der Arbeiten sieht man nicht
Bevor es mit den Parkplätzen losgehen konnte, standen dieses Jahr zunächst Arbeiten unter der Erde an. Denn das Gebiet an der Blauen Lagune war bisher nicht erschlossen. Neben anderen Medien wurde auch eine große Regenwasserleitung in den Boden gelegt. Die führt von der Blauen Lagune bis zum Rückhaltebecken Neuberzdorfer Höhe. Solche Aufgaben können am Berzdorfer See schnell komplizierter werden als gewöhnlich, erklärt Uwe Sann. Bei dem Gelände handelt es sich um ehemaliges Bergbaugebiet – mit lockeren Erdmassen und viel Wasser. Eine Herausforderung steht noch bevor: Künftig soll das Schmutzwasser bis nach Kiesdorf geleitet werden. Dafür wird eine etwa drei Kilometer lange Druckleitung nach Kiesdorf gebaut.