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So zeitig startet der Schlussverkauf

Die Händler überbieten sich geradezu mit Rabatten. Denn mitten im Sommer ist schon die Herbstmode da.

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© Thorsten Eckert

Von Julia Vollmer und Sandro Rahrisch

Dresden/Radeberg. Sale, Prozente, Schlussverkauf: In den Geschäften purzeln die Preise, bevor der Sommer so richtig begonnen hat. In Radeberg sind die Prozentzeichen beispielsweise bei Modeexpress No. 1 an der Hauptstraße zu sehen. „Bei uns gibt es auf ausgewählte Sommerstücke Rabatte von 30 bis 70 Prozent“, sagt Chefin Simone Röthig. Dazu zählen Blusen, Jacken, Blazer und T-Shirts. Der Grund für den besonders frühen Sommerschlussverkauf in diesem Jahr liegt für Simone Röthig in den zeitigen Schulferien. „Viele Familien sind ja schon in den Urlaub gefahren. Sie haben ihre Sommermode schon gekauft. Wer aus dem Urlaub zurückkommt, kauft kaum noch sommerliche Mode“, sagt sie. Auch bei Freitag-Moden am Radeberger Markt purzeln die Preise. 20 bis 50 Prozent können hier bei T-Shirts, Hosen, Oberteilen für Damen und Herren gespart werden. – Auch in Dresden läuft der Sommerschlussverkauf bereits auf Hochtouren. Kaum ein Geschäft auf der Prager Straße umwirbt Kunden derzeit nicht mit Rabatten. Der Sommerschlussverkauf hat begonnen, eine Woche nach Sommeranfang. Grit Heinrich ist es recht. Als Belohnung für die bestandenen Prüfungen spendiert sie ihren Töchtern Lena und Pauline einen Einkaufsbummeltag in der Innenstadt.

Preisnachlässe gibt es derzeit auf alles, was kurz ist. Nein, das Gefühl trügt nicht. Tatsächlich beginnt der Schlussverkauf dieses Jahr sehr zeitig, sagt Elbepark-Manager Gordon Knabe. „Die Hersteller schauen nicht aufs Wetter, liefern schon Herbstmode, obwohl es noch gar keinen richtigen Sommer gab.“ Die Händler seien gezwungen, Platz zu machen und die Sommerwaren aus den Regalen zu bekommen – mit Rabatten von bis zu 70 Prozent.

Die Prager Straße ist am Mittwoch schon am Vormittag gefüllt, Menschen kommen mit dicken Einkaufstüten aus den Läden.

Noch gibt es Sonnenbrillen, Badeanzüge und Bikinis zu kaufen. Auch Sandalen mussten bislang nicht den Halbschuhen weichen. Schon Anfang Juni sei die Ware reduziert worden, sagt eine H&M-Verkäuferin. Jeden Tag werden neue Produkte heruntergesetzt. Es müsse Platz geschaffen werden. Schlussverkaufsschilder übersäen auch die Karstadt-Schaufenster. Wer noch auf der Suche nach einem luftigen Sommershirt ist, sollte sich aber beeilen, rät eine Verkäuferin. Bis Ende Juli, so schätzt sie, werde der Sommerschlussverkauf dauern. Egal, ob es im August noch einmal heiß wird. Seit das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb 2004 gelockert wurde, kann praktisch jeder Händler selbst entscheiden, wann die Rabattschlacht beginnt, ob er mitmacht und welche Waren er preislich senkt. Seither ist eigentlich das ganze Jahr über Schlussverkauf, sagt Dresdens Citymanager Jürgen Wolf, der sich um die Interessen der Innenstadthändler kümmert. Seiner Einschätzung nach läuft der Sommerrabatt gut. Durch die Ferien haben die Leute Zeit zum Einkaufen. Selbst am vergangenen Pegida-Montag seien die Geschäfte gut besucht gewesen. – Grit Heinrich und ihre Töchter treten mit sommerlichen Shirts in den Shoppingtüten den Heimweg nach Zittau an. Mama hat gezahlt. (mit SZ/td)