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Solaranlagen-Pläne sorgen für Skepsis

Die Gemeinde will auf dem Grundschul-Dach selbst Strom produzieren und hat Angebote für eine Anlage vorliegen. An denen gibt es Kritik.

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Symbolfoto © SZ-Archiv

Röderaue. Mit einer Solaranlage auf dem Flachdach der Grundschule im Ortsteil Pulsen könnte die Gemeinde Röderaue Strom produzieren. Doch sowohl Gemeinderäte als auch die Verwaltung haben da Vorbehalte, zeigte sich in der Ratssitzung vorige Woche in Frauenhain.

Derzeit gibt es laut Gemeindechef Lothar Herklotz (CDU) zwei Optionen: das Anmieten einer Solaranlage über den Energieversorger Enso. Das würde der Gemeinde im Jahr nach Abzug von Kosten wie der Anlagenmiete an die 600 Euro einbringen. Bis 2039 würde die Kommune insgesamt rund 20 000 Euro durch die Anlage einsparen, hieß es von der Verwaltung.

Auf dem Tisch der Gemeinderäte lag ein weiteres Angebot. Das hatte eine andere Firma vorgelegt, die das Dach 25 Jahre anmieten will. Den Strom will die Firma ins Netz einspeisen. Für die Gemeinde Röderaue blieben die Einnahmen aus der Dachvermietung, etwa mehr als 800 Euro.

Mehrere Räte lehnten die Solaranlagen-Pläne der Verwaltung ab. Ein Flachdach sei ohnehin ungeeignet, deswegen habe er auf seinem Autohaus in Frauenhain auch keins installiert, so Horst Ikert (CDU). Durch das Beispiel des Frauenhainer Auencafés, wo es seit Längerem wegen eines Lochs im dortigen Flachdach herein tropft, sah sich Ikert bestätigt. Solche Defekte seien gerade bei Dächern dieser Art schwer zu lokalisieren. Der Koselitzer Ortschaftsrat und Feuerwehrmann Alexander Türke meinte, dass Solaranlagen nicht stromlos geschaltet werden können und die Löscharbeiten in einem möglichen Brandfall verkompliziert würden. Für Heiko Königsdörfer (CDU) stehen Einnahmen durch eine Solaranlage und Risiken, etwa infolge von Dachreparaturen an der Schule, in keinem wirtschaftlichen Verhältnis. – Der Beschluss über die Solaranlagen-Pläne wurde auf das nächste Ratstreffen Anfang Februar vertagt. (SZ)