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Dieser Feuer-Crash schockt die Formel 1

Der Horrorunfall von Romain Grosjean überschattet den Großen Preis von Bahrain. Der Franzose übersteht ihn wie durch ein Wunder.

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Mitarbeiter der Rennstrecke laufen zur Unfallstelle und löschen das Auto des Franzosen Romain Grosjean.
Mitarbeiter der Rennstrecke laufen zur Unfallstelle und löschen das Auto des Franzosen Romain Grosjean. © dpa/Brynn Lennon

Von Raphaelle Peltier und Marco Heibel

Sakhir. Das Feuerwerk in der Wüstennacht von Bahrain wirkte angesichts des Flammenunfalls von Romain Grosjean doch ziemlich unangebracht. Formel-1-Rekordweltweltmeister Lewis Hamilton bewies mehr Pietät und verzichtete nach seinem nächsten Erfolg auf Jubelarien. Der Horrorcrash des Franzosen, den dieser wie durch ein Wunder offenbar mit leichten Blessuren überstand, legte einen Schatten über den 95. Grand-Prix-Erfolg des Briten.

"Zum Glück hat der Cockpitschutz funktioniert und die Leitplanke ihm nicht den Kopf abgeschnitten", kommentierte Hamilton das Inferno, das Erinnerungen an den Nürburgring-Unfall Niki Laudas und andere Tragödien weckte: "Es ist erschreckend zu sehen, wie das Auto in zwei Teile gerissen wurde. Das zeigt, wie gefährlich dieser Sport ist und wie wichtig die Sicherheitsstandards sind."

Wie durch ein Wunder rettete Grosjean sich nach 27 Sekunden aus einem brennenden Wrack, das mal sein Auto war. Sein Bolide war in zwei Teile zerborsten. Das Chassis steckte in der Leitplanke fest. Ein Vorderrad kullerte in die Landschaft von Sakhir. Das Unglaubliche: Grosjean blieb in Monocoque und feuerfester Kleidung relativ gut geschützt und kam mit vergleichsweise leichten Blessuren und einem großen Schrecken davon.

In der ersten Runde des Rennens geschah es. Im hinteren Teil des Feldes ging es wild und unübersichtlich zu. Der von Position 19 gestartete Grosjean zog hart nach rechts und übersah wohl den Wagen von Daniil Kwjat. Die Räder der Autos berührten sich. Anschließend war Grosjean nur noch Passagier und schoss geradeaus in die Leitplanke.

Als Vorsichtsmaßnahme per Helikopter ins Hospital

Mithilfe der Streckenposten verließ er sichtlich benommen die brennende Unfallstelle. Seinem Rennstall zufolge erlitt der 34-Jährige leichte Verbrennungen an Händen und Knöcheln. Als Vorsichtsmaßnahme und für weitere Untersuchungen wurde er per Helikopter ins Hospital gebracht.

"Er ist sehr erschrocken", sagte Teamchef Günther Steiner. "Das war Glück im Unglück, aber auch toller Einsatz von den Streckenposten, die sofort da waren." Der ehemalige Weltmeister Damon Hill sprach aus, was viele dachten: "Es ist ein Wunder, dass er da in einem Stück rausgekommen ist."

85 Minuten dauerten die Reparaturarbeiten. Die zerstörte und in weiten Teilen verkohlte Leitplanke an der Unfallstelle wurde durch eine Mauer ersetzt. (sid)