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Bayern droht Verlust der Tabellenführung - RB gewinnt in Wolfsburg

Langsam aber sicher entwickelt der FC Bayern einen Mönchengladbach-Komplex. Beim 2:3 am Samstag lief aber auch fast alles schief. RB Leipzig hält dagegen Anschluss an die Bundesliga-Spitzenplätze.

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Der FC Bayern München hat im rasanten Klassiker bei Borussia Mönchengladbach die zweite Saisonniederlage in der Bundesliga kassiert. Das Team von Julian Nagelsmann verlor am Samstag im Borussia-Park mit 2:3 (1:1) und muss am 21. Spieltag um die Tabellenfü
Der FC Bayern München hat im rasanten Klassiker bei Borussia Mönchengladbach die zweite Saisonniederlage in der Bundesliga kassiert. Das Team von Julian Nagelsmann verlor am Samstag im Borussia-Park mit 2:3 (1:1) und muss am 21. Spieltag um die Tabellenfü © Federico Gambarini/dpa

Dem FC Bayern München droht der Verlust der Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga. Der Titelverteidiger und Rekordmeister kassierte am Samstag beim Angstgegner Borussia Mönchengladbach eine 2:3 (1:1)-Niederlage. Nach einer Roten Karte gegen Verteidiger Dayot Upamecano (8. Minute) mussten die Münchner fast die gesamte Partie in Unterzahl spielen.

In der Tabelle kann der 1. FC Union Berlin (42) mit einem Sieg am Sonntag daheim gegen den Tabellenletzten FC Schalke 04 (12) an den nur noch einen Punkt besseren Bayern vorbeiziehen und Borussia Dortmund (3./40) mit einem Heimerfolg gegen Hertha BSC (17./17) gleichziehen mit den Münchnern.

Dahinter verkürzt der SC Freiburg (4./40) mit einem 2:0 (1:0) beim VfL Bochum (16./19) bereits den Rückstand auf die Münchner. Einen wichtigen Sieg im Kampf um den Verbleib in der Liga gelang dem VfB Stuttgart (19) unter Trainer Bruno Labbadia mit einem 3:0 (1:0) zu Hause gegen den 1. FC Köln (11./26). Die Schwaben kletterten von den Abstiegsrängen auf den 14. Tabellenplatz.

3:0 in Wolfsburg: RB Leipzig siegt bei Nkunku-Comeback

Und auch RB Leipzig hat einen weiteren Rückschlag im Titelrennen vermieden und die Ergebniskrise des VfL Wolfsburg verlängert. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose kam am Samstag nach zuletzt zwei sieglosen Partien in der Fußball-Bundesliga zu einem 3:0 (1:0)-Auswärtserfolg in der VW-Stadt. Emil Forsberg (14. Minute), der eingewechselte Konrad Laimer (85.) und Dominik Szoboszlai (90.) trafen für die deutlich verbesserten Leipziger.

Die Wolfsburger dagegen warten nach ihrem fulminanten Jahresstart nun schon seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg. Die Auswahl von Chefcoach Niko Kovac droht den Anschluss an die Europa-League-Plätze zu verlieren, Leipzig dagegen mischt wieder in der Spitzengruppe mit. Neben dem erhofften Dreier sorgte auch das ersehnte Comeback von Christopher Nkunku für beste Stimmung bei den Gästen aus Sachsen.

Nach mehr als dreimonatiger Pause wegen eines Außenbandrisses wurde der 24 Jahre alte Angreifer in der 68. Minute eingewechselt, was die RB-Fans ebenso wie das zwischenzeitlich eingeblendete 2:1 der Gladbacher gegen den FC Bayern mit reichlich Applaus quittierten.

Mit der erwarteten Rückkehr zur Viererkette setzte Rose auf eine taktische Änderung - die prompt aufging. Sowohl beim jüngsten 0:0 in Köln als auch bei der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin vor einer Woche hatten es die Leipziger mit einer Dreierkette versucht. Mit mäßigem Ertrag. An diesem regnerisch-windigen Nachmittag ließen die Gäste vor 24 831 Zuschauern in der Arena am Mittellandkanal in der Defensive wenig zu und setzten von Beginn an offensive Akzente.

Torwart Koen Casteels von VfL Wolfsburg springt zum Ball gegen Josko Gvardiol von RB Leipzig.
Torwart Koen Casteels von VfL Wolfsburg springt zum Ball gegen Josko Gvardiol von RB Leipzig. © Andreas Gora/dpa

Diese wurden nach einer Viertelstunde belohnt, als der Ball nach einer unübersichtlichen Situation und missglückter VfL-Abwehraktion bei Forsberg landete. Vom Innenpfosten sprang der wuchtige Schuss des Schweden zur Führung ins Tor. Bei den Gästen, die im Gedenken an den gestorbenen früheren Stabhochspringer und ihren ehemaligen Athletiktrainer Tim Lobinger schwarze Armbinden trugen, kehrten wieder mehr Kreativität und Leichtigkeit ins Spiel zurück.

David Raum nach feinem Zuspiel von Forsberg (39.) und Szoboszlai mit einem Freistoß (41.) hätten erhöhen können, scheiterten aber an VfL-Schlussmann Koen Casteels oder dem Außenpfosten. Kovac reagierte auf den mäßigen Auftritt seiner Elf und brachte nach dem Wechsel in Maxence Lacroix (für Paulo Otavio) und Omar Marmoush (für den wirkungslosen Luca Waldschmidt) zwei frische Kräfte. Offensiv zu harmlos und defensiv fehleranfällig hatten sich die Wolfsburger in der ersten Hälfte präsentiert.

"Wenn man nach oben will, sollte man dieses Spiel gewinnen. Wenn wir da bleiben wollen, wo wir sind, sollten wir es auch gewinnen. Denn die Clubs von hinten drücken", hatte Kovac vor der Partie gesagt. Nach dem Start ins Jahr mit sechs Punkten und 11:0 Toren stottert der Wolfsburger Motor nun bedenklich.

Zwar belebte sich das Spiel des VfL in der zweiten Halbzeit. Doch RB-Torwart Janis Blaswich reagierte stark gegen Felix Nmecha (50.), und der Schuss von Micky van de Ven ging weit am Tor vorbei (65.). Während die Wolfsburger keine Mittel fanden, kam auf der anderen Seite Nkunku zu seinem Comeback und hatte in der 81. Minute die große Chance zum 2:0 für RB. Für die Entscheidung sorgten dann jedoch Laimer und Szoboszlai. (dpa)