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RB besiegt Union und bleibt an Bayern dran

Die Leipziger gewinnen mit 1:0 gegen die Berliner, die Münchner mit dem gleichen Ergebnis und dem berühmt-berüchtigten Dusel beim FC Augsburg.

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Leipzigs Emil Forsberg bejubelt sein 1:0 gegen Union.
Leipzigs Emil Forsberg bejubelt sein 1:0 gegen Union. © dpa/Jan Woitas

Leipzig. Julian Nagelsmann nahm seinen Siegtorschützen in den Arm und klatschte dann kurz in die Hände. RB Leipzig hat sich von Favoritenschreck Union Berlin nicht bremsen lassen und bleibt erster Verfolger von Spitzenreiter FC Bayern. Die Sachsen besiegten das Überraschungsteam am Mittwochabend mühevoll mit 1:0 (0:0) und sind mit 35 Punkten zur Saisonhalbzeit Zweiter der Fußball-Bundesliga. Der eingewechselte Emil Forsberg (70.) sorgte mit seinem Tor für die klar feldüberlegenen Leipziger für die Entscheidung.

"Es war sehr viel Geduld gefragt. Union hat sehr gut verteidigt", sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche. "Über die gesamten 90 Minuten" sei es ein verdienter Sieg gewesen. Die vier Punkte Rückstand auf die Bayern seien "auf jeden Fall noch im grünen Bereich".

Berlins Manager Oliver Ruhnert befand, dass seine Mannschaft "absolut ans Limit" gegangen sei. Gefehlt habe "ein Tor". RB habe aber verdient gewonnen.

Die in dieser Saison häufig stark aufspielenden Gäste hatten vor dem Anpfiff für eine weitere Überraschung gesorgt. Die im Zentrum von Ermittlungen des Deutschen Fußball-Bundes stehenden Berliner Florian Hübner und Cedric Teuchert standen in der Startelf. Hübner, gegen den nach dem Spiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen und einem Streit mit dem gegnerischen Profi Nadiem Amiri Rassismus-Vorwürfe erhoben worden waren, hatte sich erst am Montag im Training verletzt.

Die Vorwürfe hätten "Spuren hinterlassen", sagte Trainer Urs Fischer. "Aber wir hatten genügend Zeit, dass Thema zu beenden." Der Klub, der die Vorwürfe zurückweist, warte auf die Ergebnisse des DFB-Kontrollausschusses. "Die Ermittlungen sind komplex und dauern noch an", teilte der DFB am Mittwoch mit.

Münchens Robert Lewandowski trifft per Foulelfmeter zum 0:1 gegen Augsburg.
Münchens Robert Lewandowski trifft per Foulelfmeter zum 0:1 gegen Augsburg. © dpa/Sven Hoppe

Derweil klatschte Sieggarant Robert Lewandowski in der dicken Daunenjacke seine Mitspieler ab, und Torhüter Manuel Neuer freute sich über seinen Zu-Null-Rekord. Die Münchner gewannen wieder mit dem berühmt-berüchtigten Dusel und dank Lewandowski. Der Weltfußballer führte den Tabellenführer per Foulelfmeter in der 13. Minute mit seinem 22. Saisontor zu einem am Ende zittrigen 1:0 (1:0) im Derby beim FC Augsburg.

"Es geht gerade nicht so leichtfüßig. Wir brauchen schon wieder diese Gier, die Spiele nicht nur über die Zeit zu retten, sondern mit Souveränität zu gewinnen", sagte Bayerns Nationalspieler Joshua Kimmich. "Wir mussten mit Mann und Maus hinten kämpfen, dass wir die Führung halten", sagte Neuer. Der Nationaltorhüter egalisierte mit seiner 196. weißen Weste den Zu-Null-Rekord des ehemaligen Bayern-Titans Oliver Kahn. "Das ist deshalb besonders, weil wir nur ein Tor vorn gemacht und damit die drei Punkte gesichert haben", sagte Neuer.

Die Gastgeber vergaben in der zweiten Hälfte per Handstrafstoß die Riesenchance zum Ausgleich. Alfred Finnbogason traf nur den Pfosten. "Den muss ich machen", sagte er "Da gibt es keine Entschuldigung. Das ist sehr bitter." Manager Stefan Reuter sagte: "Es war bitter, dass wir mit leeren Händen dastehen. Jede Niederlage tut uns extrem weh."

Nach einer wackligen Hinserie geht Hansi Flicks Starensemble mit 39 Punkten als Primus in die Rückrunde. Meistertitel Nummer neun in Serie winkt. Erstmals nach fast drei Monaten - oder elf Partien - spielte der Triple-Champion zu Null. (dpa)