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Gewalt im Amateurfußball: Rassismus-Vorfall beschäftigt Dresden und Hoyerswerda

In der 7. Liga zwischen Hoyerswerda und Dresden-Striesen wird ein Spieler rassistisch beleidigt. Und dann gibt es einen Übergriff in der Stadt gegen einen Nachwuchsspieler. Was Vereine und Schiedsrichter dazu sagen.

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©  dpa/Robert Michael (Symbolfoto)

Dresden/Hoyerswerda. Eklat auf dem Fußballplatz: Beim Landesklasse-Spiel zwischen dem Hoyerswerdaer FC und der SG Dresden Striesen kam es am vergangenen Samstag (4.5.) zu rassistischen Übergriffen. Demnach wurde Ismaila Drabo, Spieler der Dresdner, von einer Zuschauergruppe verbal attackiert. "Während des Spiels unserer Ersten musste sich unser Spieler Ismaila Drabo ausländerfeindlichen Anfeindungen erwehren", bestätigte der Verein auf seiner Facebook-Seite.

Drabo wurde in der 63. Minute eingewechselt und danach mehrfach rassistisch beleidigt. Laut Informationen der Bild-Zeitung sind auch Affengeräusche zu hören gewesen. In der Nachspielzeit sah Drabo aufgrund einer Tätlichkeit an einem Gegenspieler die Rote Karte. Der Schiedsrichter dieser Partie in der 7. Liga schrieb einen Sonderbericht, auch beide Verein stehen im Austausch, um den Vorfall aufzuarbeiten.

"In dem Sonderbericht wurde auf eine Gruppe von einheitlich gekleideten Fans aufmerksam gemacht, welche offenbar rassistische Äußerungen von sich gegeben haben", erklärte mittlerweile der Hoyerswerdaer FC auf seiner Vereinshomepage und betonte, alles in seinen Möglichkeiten stehende zu unternehmen, "was zur Sachaufklärung dienlich ist". Der Verein nehme die Anschuldigungen sehr ernst.

Die SG Striesen berichtete zudem von einem weiteren Übergriff an jenem Samstag in Hoyerswerda, diesmal gegen einen Nachwuchsspieler: "Wie wir im Laufe des Sonntags noch erfahren mussten, wurde ein Spieler unserer A-Junioren, welcher in Hoyerswerda wohnhaft ist und durch seine Vereinskleidung erkennbar war, in der Innenstadt verprügelt." Der Junge musste anschließend im Krankenhaus behandelt werden.

Ein Vertreter des Vorstands des Hoyerswerdaer FC habe nach Bekanntwerden bei der örtlichen Polizeidienststelle nachgefragt. Diese hatte keine Kenntnis von einem solchen Vorfall, zudem werde man auch den A-Jugendlichen kontaktieren. "Wir wollen uns in erster Linie für eventuelle Übergriffe entschuldigen", erklärte der HFC.

Benjamin Hoßmang, Neffe von Hoyerswerdas Trainer Stefan Hoßmang, kommentierte den Facebook-Eintrag der Striesener so: "Sowohl wir als Trainerteam, als auch die gesamte 1. Mannschaft distanzieren uns ganz klar von solchen Handlungen. Wir wünschen dem Spieler der A-Jugend schnelle Genesung."

Auch Dynamo Dresden meldet sich zu Wort: "Rassismus und Gewalt haben auf und neben dem Platz nichts zu suchen - egal ob in der 3. Liga, der Landesklasse oder in der Kreisliga. Wir stehen an eurer Seite, SG Dresden Striesen", erklärte der Verein via Instagram. Und die SG Striesen schrieb: "Zweimal mussten wir leider am Samstag erleben, was wir in unserem Sport nicht dulden wollen. Wir als Verein stehen an der Seite unserer Spieler und verurteilen solch ein Verhalten aufs Schärfste." (SZ/-yer)