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Neapel entzaubert Eintracht Frankfurt - Liverpool geht gegen Real Madrid unter

Die Frankfurter verlieren das Achtelfinalhinspiel in der Champions League gegen Neapel klar. Auch Jürgen Klopps Liverpool steht vorm Aus. Trotz 2:0-Führung gegen Real Madrid setzt es eine 2:5-Pleite.

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Das war eine Nummer zu groß für den Europa-League-Sieger. Die Frankfurter verlieren gegen einen groß aufspielenden Serie-A-Spitzenreiter und stehen vor dem Aus in der Königsklasse.
Das war eine Nummer zu groß für den Europa-League-Sieger. Die Frankfurter verlieren gegen einen groß aufspielenden Serie-A-Spitzenreiter und stehen vor dem Aus in der Königsklasse. © Arne Dedert/dpa

Frankfurt/Main. Der Frust über die Rote Karte für Toptorjäger Randal Kolo Muani war bei Eintracht Frankfurt genauso groß wie der Ärger über die 0:2-Niederlage gegen den SSC Neapel im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse. "Ich finde das hart. Für mich war es keine glatte Rote Karte", sagte Eintracht-Regisseur Mario Götze über den Platzverweis für den Frankfurter Stürmer.

Auch Eintracht-Trainer Oliver Glasner war mit der Entscheidung des portugiesischen Schiedsrichters Artur Dias nicht einverstanden. "Randal spielt vorher den Ball. Wir hatten vor Kurzem eine ähnliche Situation, da hat der Schiedsrichter erklärt: Wenn der Ball vorher gespielt wird, ist es nur Gelb. Dann wäre es nur eine Gelbe Karte gewesen", sagte der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer zu der Szene in der 58. Minute.

Götze hatte sich noch auf dem Rasen beim Referee beschwert und war dafür verwarnt worden. "Am Ende muss man die gesamte Situation einschätzen. Es war eine Offensivaktion von Kolo. Der andere Spieler geht auch mit einer Grätsche zum Ball. Da entscheiden Sekunden", sagte der Weltmeister von 2014.

Kolo Muani fehlt den Hessen somit im Rückspiel am 15. März in Neapel. "Wir müssen das Ganze erst einmal verarbeiten", sagte Götze. Abschreiben wollte er die Eintracht aber noch nicht. "Wir wissen, dass auch auswärts alles möglich ist. Neapel hat bei uns zwei Tore geschossen, warum sollten wir das nicht dort schaffen. Wir werden alles dafür tun", kündigte der 30-Jährige an.

Glasner räumte zwar ein: "Heute tut es weh. Wir sind brutal enttäuscht." Die Spieler würden beim Rückspiel aber nicht "als Touristen mit der weißen Fahne ins Maradona-Stadion in Neapel einlaufen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, daraus müssen wir lernen. Das werden wir tun", verkündete der Österreicher und betonte: "Im Fußball ist alles möglich. Wir wollen das Ergebnis noch drehen."

Real Madrid gewinnt in Liverpool nach 0:2-Rückstand

Jürgen Klopp will die Hoffnung auf das Viertelfinale der Champions League mit dem FC Liverpool nach dem krachenden 2:5 gegen Real Madrid indes noch nicht aufgeben. "Wir fahren dahin, das kann ich jetzt schon sagen, und werden versuchen, das Spiel zu gewinnen. Ob das möglich ist oder nicht, das weiß ich nicht. Aber wir werden es probieren und dann weitersehen", sagte er am Dienstagabend, nachdem Liverpool im Hinspiel des Achtelfinales ein 2:0 aus der Hand gegeben hatte.

Unmittelbar nach dem Spiel habe er natürlich das Gefühl, die Sache sei gelaufen. "So ist das in solchen Momenten. Aber je näher du dem Spiel kommst, desto größer werden die Chancen und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass unser Spiel gelaufen ist", sagte Klopp.

Darwin Nunez (4.) und Mohamed Salah (14.) hatten die Hausherren in Führung gebracht - Vinicius Junior (21., 36.), Eder Militao (47.) und Karim Benzema (55., 67.) ebenfalls per Doppelpack sorgten für ein Fußball-Spektakel an der Anfield Road. "Wir haben noch an uns geglaubt, aber so zurückzukommen, ist einfach verrückt", sagte Reals Innenverteidiger Antonio Rüdiger. "Nach dem 0:2 haben wir uns gesagt: Wir brauchen nur ein Tor - das haben wir zum Glück schnell gemacht. Danach war unser Selbstvertrauen da, und es ging alles etwas einfacher", sagte der Fußball-Nationalspieler.

Beide Teams hatten sich im Finale der Champions League 2018 und 2022 gegenübergestanden, in beiden Fällen gewann Real. Während Madrid durch das Comeback seine Titelambitionen unterstrich, steht Liverpool vor dem Aus.

Die Hoffnung auf eine Trendwende der in dieser Saison so strauchelnden Mannschaft ist vorerst verpufft. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat Liverpool in einem Heimspiel eines internationalen Wettbewerbs fünf Tore kassiert. "Das ist ein Realitätscheck", urteilte der ehemalige Liverpool-Kapitän Steven Gerrard. "Bei jedem Team, das fünf Tore zulässt, müssen Dinge hinterfragt werden." (dpa)