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3:1 gegen Köln: Leipzig springt auf Champions-League-Platz

Nach langer Zeit darf RB Leipzig wieder 15.000 Fans begrüßen. Und die kommen auf ihre Kosten. Nach dem 3:1 gegen Köln steht fest: Das System Tedesco passt.

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Jubel bei RB: Dani Olmo (2.v.l.) nach seinem Tor zum 2:0. Christopher Nkunku (r.) traf zuvor zum 1:0.
Jubel bei RB: Dani Olmo (2.v.l.) nach seinem Tor zum 2:0. Christopher Nkunku (r.) traf zuvor zum 1:0. ©  dpa/Jan Woitas

Leipzig. Dank einer Galavorstellung der Zauberfüße Christopher Nkunku und Dani Olmo ist RB Leipzig erstmals in der laufenden Saison auf einen Champions-League-Rang geklettert - zumindest für eine Nacht. Der Fußball-Vizemeister schlug einen offensiv harmlosen 1. FC Köln am Freitagabend verdient mit 3:1 (1:0). Die Sachsen sprangen auf Platz vier und sind punktgleich mit dem Tabellenfünften Union Berlin (34 Zähler).

"Es war ein sehr gutes Spiel von uns, wir haben gegen einen direkten Konkurrenten gewonnen. Es war eine sehr komplette Leistung", sagte RB-Torhüter Peter Gulacsi bei DAZN: "Wir haben einige Schritte gemacht und wollen weiterhin erfolgreich sein in allen Wettbewerben."

Nkunku (25.) brachte die Sachsen vor 15.000 Zuschauern mit einem sehenswerten Freistoß in Führung und erzielte sein elftes Saisontor. Olmo erhöhte im zweiten Durchgang per platziertem Fernschuss (54.) und legte für Angelino (57.) auf. Tim Lemperle (90.+1) traf für den FC. Bereits am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kann der sechstplatzierte SC Freiburg (33 Punkte) jedoch im Duell mit dem FSV Mainz 05 an RB vorbeiziehen. Die Kölner mussten abreißen lassen und sind mit 32 Zählern Siebter.

"Wir waren eigentlich gut im Spiel, aber wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Wir sind enttäuscht", sagte Kölns Salih Özcan: "Wir haben versucht, das Spiel zu drehen. Immerhin mit dem Ehrentreffer hat es geklappt."

Köln vermisst den Top-Torjäger schmerzlich

Vor der Partie hatte RB-Trainer Domenico Tedesco noch beteuert, "seit Wochen" nicht auf Tabelle geschaut zu haben und sich mit dem Rennen um die Königsklasse noch nicht zu beschäftigen. "Ich wusste nicht, dass wir mit einem Sieg Vierter werden können", so der Coach. Er konzentrierte sich lieber darauf, ähnliche Defensivpatzer zu verhindern wie jene, die vor am vergangenen Spieltag zur 2:3-Niederlage bei Bayern München geführt hatten.

Offensiv hatte Tedesco die Balance zwischen Kurzpassspiel und langen Bällen angemahnt, doch die Sturmreihe um Andre Silva, Olmo und Nkunku tat sich zu Beginn noch schwer. Köln ging so energisch dazwischen, wie sein Trainer Steffen Baumgart nach der Entlassung aus der Corona-Quarantäne anfeuerte. Jener hatte zuletzt den 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg in größter Anspannung in der Isolation verfolgt, Bilder davon wurden zum Internet-Hit.

In Leipzig wurde es erst Mitte der ersten Halbzeit etwas spektakulärer. Die in dieser Phase offensiv harmlosen Kölner, die ohne ihren erkrankten Top-Stürmer Anthony Modeste (14 Saisontore) auskommen mussten, sahen sich nun unter Stress. Nach einer Passstafette fand Nkunku (23.) aus spitzem Winkel kein passendes Ziel - Kölns Luca Kilian rettete in höchster Not. Er und sein Partner Timo Hübers hatten alle Hände voll zu tun, waren aber machtlos, als Nkunku einen Freistoß aus 18 Metern mit viel Schnitt in die Ecke zirkelte.

Nach der Pause drehte dann Dani Olmo auf. Der Spanier, der zuletzt immer besser zu seiner Form findet, wurde nach Anspiel von Amadou Haidara nicht angegriffen und traf flach links unten. Köln fand jetzt keinen Zugriff mehr und Nkunku bediente Olmo, der drei Minuten nach seinem Treffer Angelino im Zentrum sah. Olmos Landsmann musste nur noch einschieben. Kölns beste Chance bis dato schoss Modeste-Ersatz Sebastian Andersson (66.) rechts vorbei, bevor FC-Torwart Marvin Schwäbe umgehend wieder gegen Nkunku (68.) parieren musste. (sid)