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Regensburg widmet Aufstieg verstorbenem Ex-Dynamo

Doppelt emotionaler Abend: Nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga ist der Ende November gestorbene Agyemang Diawusie bei Jahn Regensburg wieder allgegenwärtig. Dagegen ist der SV Wehen auf den Schiedsrichter sauer.

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Von seinen Regensburger Mitspielern auch beim Aufstieg nicht vergessen: Ex-Dynamo-Flügelflitzer Agyemang Diausie.
Von seinen Regensburger Mitspielern auch beim Aufstieg nicht vergessen: Ex-Dynamo-Flügelflitzer Agyemang Diausie. © dpa-Zentralbild | Robert Michael

Wiesbaden. Der SSV Jahn Regensburg hat den Aufstieg dem im November gestorbenen Angreifer Agyemang Diawusie gewidmet. Fans und auch Mitspieler der Oberpfälzer hielten nach dem 2:1-Sieg im Relegations-Rückspiel ein Trikot mit dem Namen Diawusies hoch. Trainer Joe Enochs versagte im Sky-Interview die Stimme, als er nach dem Abpfiff dazu befragt wurde. "Ich kann nicht richtig darüber sprechen", sagte er unter Tränen.

Diawusie war im Alter von 25 Jahren an einem plötzlichen Herztod gestorben. "Wir haben ihm versprochen, für ihn aufzusteigen", sagte Mittelfeldspieler Bulic. Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer ergänzte: "Er hat uns ja nie verlassen, er war immer bei uns. Er war auch heute bei uns und hat uns Energie gegeben." Der einstige Dynamo-Profi Diawusie (2020 bis 2022) spielte unter anderem auch für den SV Wehen (2017-2018).

"Jeden Tag in der Kabine habe ich gemerkt, dass mein Teamkollege und Freund fehlt", sagte Rasim Bulic nach dem Sieg: "Ich war jeden Tag mit ihm, es war menschlich ein riesiger Verlust für uns."

Tränen der Enttäuschung, aber auch Wut

Die Regensburger schafften nach dem Zittersieg den direkten Wiederaufstieg. Dominik Kother (45.+2) und Konrad Faber (47.) trafen vor 11.000 Zuschauern für den Drittliga-Dritten. Nach dem 2:2 im Hinspiel konnten die Hessen ihren Heimvorteil am Dienstagabend trotz eines späten Anschlusstreffers von Torjäger Ivan Prtajin (82.) nicht nutzen und müssen nach nur einem Jahr zurück in die 3. Liga.

Beflügelt wurden der Jahn dabei vor allem von ihrem Schutzengel Diawusie. "Ich bin mir sicher, dass er es von oben gesehen hat und stolz auf das ist, was wir zusammen erreicht haben", sagte Torschütze Faber: "Er ist für immer ein Teil von uns und ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Das ist alles für Agy."

Die Regensburger Mannschaft freut sich über den Aufstieg in die zweite Bundesliga.
Die Regensburger Mannschaft freut sich über den Aufstieg in die zweite Bundesliga. © dpa/Uwe Anspach

Die Wiesbadener haderten allerdings mit Schiedsrichter Martin Petersen: Der Stuttgarter gab Sekunden nach Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit keinen Elfmeter, als Franko Kovacic von Oscar Schönfelder umgestoßen wurde. Beim anschließenden Konter gelang Faber das 2:0. In der Schlussphase reklamierten die Gastgeber zudem ein Handspiel im gegnerischen Strafraum.

So gab es am Ende nicht nur Tränen der Enttäuschung bei den Wiesbadenern, sondern auch der Wut. "Es gab schon wieder eine Entscheidung heute gegen uns", kritisierte Geschäftsführer Nico Schäfer. "Mit Herrn Petersen haben wir schon lange eine Geschichte, die sich jetzt über Jahre hinzieht und das war heute wieder eine Elfmeterentscheidung, die man auch anders entscheiden kann."

Ex-Dynamo-Coach musste gehen

Auch Kapitän Sascha Mockenhaupt beklagte sich bitterlich über den Referee, vor allem wegen der ersten stark umstrittenen Situation. "Ich habe einen Heidenrespekt vor Schiedsrichtern. Aber sich so eine Szene nicht noch mal anzuschauen, ist eine Frechheit", sagte er beim TV-Sender Sat.1. "Es geht um so viel."

Regensburgs Dominik Kother (l.) und Wiesbadens Sascha Mockenhaupt kämpfen um den Ball.
Regensburgs Dominik Kother (l.) und Wiesbadens Sascha Mockenhaupt kämpfen um den Ball. © dpa/Uwe Anspach

Wehen hatte im vergangenen Jahr in der Relegation gegen Arminia Bielefeld den Aufstieg in die 2. Liga perfekt gemacht. Nach einer starken Hinrunde war der SVWW am Ende ins Trudeln geraten und hatte sich Ende April vom ehemaligen Dynamo-Trainer Markus Kauczinski getrennt. Offen ist, wie es mit Interimstrainer Nils Döring weitergeht, der von vier Spielen drei verloren hat. (dpa)