Schönau am Königssee. Nach ihrem kurzen Tanz auf dem Eis bekam Julia Taubitz die Medaille von ihrer größten Konkurrentin und konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute noch einmal gewinne. Das ist wunderschön. Ich bin überglücklich“, sagte die 24-jährige Doppel-Weltmeisterin nach ihrer Triumphfahrt in der Eisarena am Königssee. Wie bereits im Sprint belegten alle vier deutschen Rodlerinnen die ersten vier Plätze und sorgten dadurch für ein überragendes Ergebnis.Die Miesbacherin Natalie Geisenberger, die der neuen Titelträgerin aus Oberwiesenthal voller Anerkennung das WM-Gold umhängte, sorgte als Zweite vor Dajana Eitberger aus Ilmenau für einen besonderen WM-Abschluss. Beide kamen nach einer einjährigen Babypause zurück und holten drei Medaillen. „Ich habe im Mai ein Kind bekommen und stehe jetzt auf dem Podest. Da bin ich schon stolz drauf“, sagte Geisenberger. Auch Eitberger, die ihre erste WM-Einzelmedaille gewann, war überglücklich. „Das fühlt sich wie Gold an“, sagte sie. Mit Silber in der Staffel kommen die Deutschen bei der Heim-WM auf zwölf Medaillen, darunter viermal Gold.
Der Dominator verpasst den Titel
Für den bisher erfolgreichsten Rodler der Saison blieb am Ende bloß Silber. Der Berchtesgadener Felix Loch, der davor acht Weltcuperfolge hintereinander gefeiert hatte, musste sich dem Titelverteidiger Roman Repilow vom russischen Rodelverband geschlagen geben. Die beiden besten deutschen Doppelsitzer, die in der Weltcupsaison nicht so erfolgreich gewesen waren und den Sieg im Gesamtklassement verpasst hatten, zeigten sich bei der WM dagegen in blendender Form und teilten sich die Siege. Toni Eggert aus Ilsenburg und Sascha Benecken aus Suhl siegten zum vierten Mal hintereinander bei der WM und schlossen zu den Rekord-Weltmeistern Patric Leitner und Alexander Resch auf. Mit Silber am Samstag konnten die tags zuvor gekürten Sprint-Weltmeister Tobias Wendl aus Berchtesgaden, der in dieser Woche Vater geworden ist, und Tobias Arlt vom Königssee gut leben. (dpa)