Merken

SQS will Mitarbeiterzahl in Görlitz verdoppeln

An der Neiße arbeiten bislang 200 Angestellte für den Softwaretester. Von zehn Standorten sei Görlitz der wichtigste, sagt das Unternehmen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Nikolai Schmidt

Görlitz. Der Softwaretester SQS will sein Testcenter in Görlitz in den kommenden drei Jahren stark ausbauen. Derzeit sind 200 Mitarbeiter hier beschäftigt. SQS-Vorstandsvorsitzender Diederik Vos kündigte am Montag anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Firma in Görlitz eine Verdopplung der Kapazitäten an der Neiße an. SQS ist nach eigenen Angaben der weltweit größte unabhängige Softwaretester. Das Unternehmen betreibt zehn Testcenter, das Görlitzer ist sowohl das erste gewesen als auch heute das Wichtigste. Von hier aus arbeitet die Firma für große Industrie- und Versicherungskunden und ist auch stark in der Logistik vertreten, beispielsweise für den Hamburger Hafen. Ende vergangenen Jahres ist SQS von dem Unternehmen Assystem Technologies übernommen worden, das sich auf Ingenieurleistungen konzentriert. Zusammen beschäftigt die Gruppe jetzt weltweit 15 000 Mitarbeiter. Mit SQS kann der Unternehmensverbund nun Engineeringangebote zusammen mit Software-Tests unterbreiten und hofft sich davon ein schnelles Wachstum.

Ministerpräsident Michael Kretschmer bekannte sich beim Besuch von SQS in Görlitz zur Software-, Halbleiter- und IT-Branche in Sachsen. Andere würden eher über Risiken bei „Industrie 4.0“ sprechen, „wir greifen beherzt zu“. Das soll auch in Görlitz bald noch stärker zu spüren sein, wo rund 20 Unternehmen der Branche rund 600 bis 700 Stellen geschaffen haben. So hat der Bund zugesagt, ein deutsch-polnisches Forschungsinstitut für die Digitalisierung in Sachsen anzusiedeln. „Wir wünschen es uns in Görlitz“, erklärte Kretschmer. Ein weiteres Forschungsinstitut für Datensicherheit im Internet von Fraunhofer Gesellschaft und Hochschule Zittau/Görlitz ist seit einigen Jahren in Görlitz aktiv und soll nun auch ein eigenes Gebäude erhalten. „Es geht nicht mehr um das ob, sondern nur noch um den Standort – ob an der Hochschule oder in der Görlitzer Innenstadt“, sagte Kretschmer.