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Straßenbaustellen vor der Winterpause

Die Bauherren haben die Unterbrechung eingeplant. In Bischofswerda gibt es trotzdem ein ehrgeiziges Ziel.

Von Ingolf Reinsch
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Die Herrmannstraße in Bischofswerda am Donnerstag. Frost und die Folgen des Schneefalls sorgten für eine Pause auf der Baustelle. Am Freitag waren Bauarbeiter dann wieder vor Ort.
Die Herrmannstraße in Bischofswerda am Donnerstag. Frost und die Folgen des Schneefalls sorgten für eine Pause auf der Baustelle. Am Freitag waren Bauarbeiter dann wieder vor Ort. © Steffen Unger

Bischofswerda. Der Schnee von Wochenbeginn und Minusgrade stoppten in dieser Woche vorübergehend die Arbeiten auf der Herrmannstraße in Bischofswerda. Am Freitag waren Mitarbeiter des Unternehmens Bistra Bau aus Putzkau wieder vor Ort. Seit dem 1. Oktober wird die Straße in unmittelbarer Nähe des Altmarktes saniert. Bisher wurden sämtliche Medien neu verlegt und die erste Lage Frostschutzschicht in die Fahrbahn eingebracht, teilte die Stadtverwaltung in dieser Woche auf Anfrage der SZ mit. Außerdem wurde im oberen Bereich der Straße begonnen, die Borde zu setzen. Bei den Tiefbauarbeiten gab es auch Unvorhergesehenes. Die Bauarbeiter fanden einen Vortriebsschacht einer früheren Kanalbaumaßnahme. Teilweise lagen Leitungen lage- oder höhenmäßig nicht so, wie in den Schachtscheinen angegeben. Das bedeutet höheren Aufwand.

Wettlauf mit der Zeit an der Herrmannstraße

Für die Bauleute ist der Ausbau der Herrmannstraße ein Wettlauf mit der Zeit – und dem Wetter, wenngleich eine witterungsbedingte Pause bei der Planung berücksichtigt wurde. Bei Temperaturen unter 0 Grad müssen laut Stadtverwaltung die Arbeiten ruhen. Die Sanierung dieser Innenstadtstraße ist Teil einer großen Investition. Im nächsten Jahr soll die parallel zur Herrmannstraße verlaufende Bahnhofstraße sowie nach jüngsten Informationen im Jahr 2020 die angrenzende Straße Am Hof grundhaft ausgebaut werden. So wie zuvor andere Innenstadtstraßen werden diese Straßen neu gepflastert und die Fußwege erneuert, wobei die altstadttypischen Granitgroßplatten, ergänzt durch Kleinpflaster, genutzt werden. Neu entstehen durch den Ausbau Parktaschen. An mehreren Stellen werden die Bordsteine abgesenkt, sodass es Leute mit Kinderwagen, Rollator oder im Rollstuhl künftig einfacher haben, die Straße zu überqueren. Der Ausbau der Bahnhofstraße zwischen Milchbar und Altmarkt soll unmittelbar nach Fertigstellung der Herrmanstraße beginnen. Dabei nennt die Stadtverwaltung ein aus jetziger Sicht ambitioniertes Ziel: „Die Bahnhofstraße soll im zweiten Quartal 2019, spätestens bis zum Stadtfest im Juni fertiggestellt sein“, heißt es aus dem Rathaus.

Seeligstadt bleibt trotz Winterpause gesperrt

Ortswechsel. Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt in Seeligstadt plant der Landkreis als Bauherr mit einer dreimonatigen Winterpause. In Abhängigkeit von den Wetterbedingungen soll in diesem Jahr bis zum 20. Dezember gebaut werden, sagt Sarah Günther, Pressesprecherin des Landratsamtes. Die Winterpause ist bis Ende März geplant. Die Straße zwischen Seeligstadt und Arnsdorf bleibt auch in dieser Zeit für den Durchgangsverkehr vollgesperrt. Die Anlieger wurden informiert. Der Winterdienst ist mit der Gemeinde Großharthau und der Straßenmeisterei Bischofswerda organisiert, so die Sprecherin.

Fußweg wird gebaut

Die mehrjährige Sanierung der Seeligstädter Ortsdurchfahrt ist derzeit eines der größten Straßenbauvorhaben des Landkreises. Im Juni begann der zweite Ausführungsabschnitt zwischen dem Erbgericht und dem Ortsausgang Richtung Arnsdorf. Dieser gliedert sich wiederum in vier Bauabschnitte. Im Jahr 2018 wurde im Bereich Kändlerstraße/ Erbgericht mit dem Ausbau begonnen. Dazu gehören der Straßenausbau einschließlich der Bau eines Fußweges, der Abbruch und die Erneuerung einer Stützmauer und die Verlegung sämtlicher Ver- und Entsorgungsleitungen, einschließlich eines Leerrohres für den Breitbandausbau. „Die Verlegung der Medienleitungen ist abgeschlossen, die Stützmauer ist ebenso realisiert, bis auf den Zaun. Am 18. Dezember erfolgt eine Begehung zur Sicherung der Baustelle und das Herstellen der Begeh- und Befahrbarkeit für Anwohner sowie eine technische Zustandsfeststellung“, sagt Sarah Günther.

Straßenbau nach Arnsdorf schließt sich an

Für den Fall, dass es keinen Dauerfrost gibt, könnte die Winterpause verkürzt werden. In diesem Fall könnten beispielsweise Strommasten und die Freileitung zurückgebaut werden. Nach der Winterpause, eventuell auch früher, werden die Restleistungen des gegenwärtigen Bauabschnittes realisiert und mit den folgenden beiden Abschnitten begonnen. Die haben es in sich. Neben dem Bau von rund 300 Metern Straße und Fußweg müssen vier Stützmauern neu errichtet und ein Bach renaturiert werden. Voraussichtlich bis 2020 dauert die Sanierung der Straße nach Arnsdorf. In einem dritten Ausführungsabschnitt wird anschließend noch die Seeligstädter Hauptstraße zwischen dem Bahnübergang und dem Kindergarten saniert.