Dresden. Nach der Pegida-Demonstration am Montag kursieren wieder einmal unterschiedliche Teilnehmerzahlen. Initiator Lutz Bachmann hatte sich nach der Kundgebung auf dem Neumarkt in Dresden bei „über 10 000“ Teilnehmern bedankt. Andere Schätzungen liegen deutlich darunter. Auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung sagte Bachmann, er habe die Zahl „von der Polizei“ erfahren. Namen nannte er nicht.
Pegida-Parolen sind meist von Pappe
Über Facebook teilte Pegida einen Artikel des Internetportals epochtimes.de, wonach die Polizei „offiziell 10 600 Demonstranten“ geschätzt habe. Die Behörden hätten „erstmals seit Monaten“ ihre Schätzung bekannt gegeben, hieß es weiter.
Polizeisprecher Marko Laske widersprach dieser Darstellung. Laske sagte, es habe „definitiv keine offizielle Verlautbarung“ gegeben. Die Aufgabe der Polizei sei es, „für Sicherheit und Ordnung zu sorgen“, statt sich an „wöchentlichen Zahlenspielchen“ zu beteiligen. Man werde sich durch solche Falschmeldungen „auch in Zukunft nicht unter Druck setzten lassen“ und weiterhin keine Zahlen herausgeben. Bis Mitte Juli hatte die Polizei die Teilnehmerzahlen noch veröffentlicht. AfD-Chefin Frauke Petry kritisierte jetzt die Polizei und forderte eine Veröffentlichung der Zahlen.
Seit Ende April zählt die unabhängige Studentengruppe „Durchgezählt“ der TU Dresden die Pegida-Teilnehmer. Am Montag ermittelte sie nach mehreren Zählungen mit Handklickern und einer Videoanalyse des Demonstrationszuges 4 600 bis 5 000 Personen. (SZ)