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Streit um Teilnehmerzahl bei Pegida

Nach dem Spaziergang am Montag kursieren wieder einmal unterschiedliche Teilnehmerzahlen. Pegida-Gründer Bachmann beruft sich auf eine Polizei-Schätzung, die es aber gar nicht gibt.

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© szo

Dresden. Nach der Pegida-Demonstration am Montag kursieren wieder einmal unterschiedliche Teilnehmerzahlen. Initiator Lutz Bachmann hatte sich nach der Kundgebung auf dem Neumarkt in Dresden bei „über 10 000“ Teilnehmern bedankt. Andere Schätzungen liegen deutlich darunter. Auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung sagte Bachmann, er habe die Zahl „von der Polizei“ erfahren. Namen nannte er nicht.

Pegida-Parolen sind meist von Pappe

Betttuch an Besenstiel.
Betttuch an Besenstiel.
Farbenfrohes Fahnentragen.
Farbenfrohes Fahnentragen.
Teleskopstangen sind der Renner.
Teleskopstangen sind der Renner.
Steile These aus der Mitte der Gesellschaft.
Steile These aus der Mitte der Gesellschaft.
Fürsorge trifft Nächstenliebe.
Fürsorge trifft Nächstenliebe.
Etwas ausgefranste Parole.
Etwas ausgefranste Parole.
Die Lutherstadt zu Besuch.
Die Lutherstadt zu Besuch.
Dafür ging ein ganzer Karton drauf.
Dafür ging ein ganzer Karton drauf.
Der Schilderwahn hat die Burkas erreicht.
Der Schilderwahn hat die Burkas erreicht.
Weißes T-Shirt für die Gruppendynamik.
Weißes T-Shirt für die Gruppendynamik.
Einheitliche Mützen fördern den Zusammenhalt.
Einheitliche Mützen fördern den Zusammenhalt.
Nachbarschaftshilfe.
Nachbarschaftshilfe.
Plakate voller Poesie.
Plakate voller Poesie.
Ein Delegierter aus Russland.
Ein Delegierter aus Russland.
Eine Hommage an den Edding.
Eine Hommage an den Edding.
Klare Ansage.
Klare Ansage.
Bittere Erkenntnis.
Bittere Erkenntnis.
Die Rettung.
Die Rettung.

Über Facebook teilte Pegida einen Artikel des Internetportals epochtimes.de, wonach die Polizei „offiziell 10 600 Demonstranten“ geschätzt habe. Die Behörden hätten „erstmals seit Monaten“ ihre Schätzung bekannt gegeben, hieß es weiter.

Polizeisprecher Marko Laske widersprach dieser Darstellung. Laske sagte, es habe „definitiv keine offizielle Verlautbarung“ gegeben. Die Aufgabe der Polizei sei es, „für Sicherheit und Ordnung zu sorgen“, statt sich an „wöchentlichen Zahlenspielchen“ zu beteiligen. Man werde sich durch solche Falschmeldungen „auch in Zukunft nicht unter Druck setzten lassen“ und weiterhin keine Zahlen herausgeben. Bis Mitte Juli hatte die Polizei die Teilnehmerzahlen noch veröffentlicht. AfD-Chefin Frauke Petry kritisierte jetzt die Polizei und forderte eine Veröffentlichung der Zahlen.

Seit Ende April zählt die unabhängige Studentengruppe „Durchgezählt“ der TU Dresden die Pegida-Teilnehmer. Am Montag ermittelte sie nach mehreren Zählungen mit Handklickern und einer Videoanalyse des Demonstrationszuges 4 600 bis 5 000 Personen. (SZ)