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Streit um Zukunft des Steinbruchs

Die Meinungen von Stadt und Ortschaftsrat Langebrück gehen auseinander. Auch über die einstige Herltsche Baumschule wird diskutiert.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Langebrück. Biotop oder eher nicht? Zwischen der Stadtverwaltung Dresden und dem Langebrücker Ortschaftsrat gibt es unterschiedliche Ansichten über die Zukunft des Steinbruches am Ortsausgang Richtung Grünberg. Die Anlage ist seit Langem stillgelegt.

Die Stadt will das Areal zu einem Biotop erklären. Eine Nutzung wäre damit ausgeschlossen. Die Ortschaftsräte sind dagegen. „Wir wollen das Grundstück verkaufen. Es wird bereits jetzt genutzt und das sollte auch weiterhin so bleiben“, sagt der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU). Dresden hat inzwischen einer Nutzung des Geländes widersprochen. „Alle Aufbauten auf dem Areal müssen weg“, sagt der Ortschef. Mit der Entscheidung wollen sich die Langebrücker nicht abfinden. „Wir werden darüber weitere Gespräche führen und hoffen, dass wir eine Einigung im Sinne Langebrücks finden werden“, sagt Christian Hartmann.

Ähnlich ungeklärt ist die Situation auf dem Gelände der ehemaligen Herltschen Baumschule an der Herlststraße. Dort gibt es Interessenten, Wohnbebauung zu errichten. Langebrück hatte aus dem Grund das Umweltamt gebeten, eine Aufstellung über die wertvollen und erhaltenswerten Pflanzen zu geben. Die Stadt verwies jedoch auf eine Erhebung aus dem Jahre 2004. „Uns wurde mitgeteilt, dass für eine erneute Untersuchung die Mittel fehlen und die Unterlagen nicht aktualisiert werden können“, sagt der Ortsvorsteher. Nach seinen Angaben ist das Areal in den vergangenen Jahren zugewachsen, sodass für den Laien wertvolle und weniger wertvolle Pflanzen kaum auseinander zu halten sind.

Wertvolle Sorten

Der ehemalige Baumschulen-Besitzer Kurt Herlt hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Gartengestaltung in Langebrück und darüber hinaus. Er züchtete um 1900 an der Ecke Moritz Straße und Blumenstraße die verschiedensten Pflanzen, unter anderen Rhododendren. Kurt Herlt war zudem in Langebrück an der Ausgestaltung zahlreicher Grundstücke beteiligt. Bekannt ist beispielsweise der noch heute bestehende Park am „Haus der Gemeinschaft“. Mit seinem Stil und seiner Vorliebe für Rhododendren legte Herlt den Grundstein für die heute noch erkennbare und zum Teil einheitliche Gestaltungsweise. In jedes Grundstück pflanzte er andere Sorten. Nach dem Gutachten der Stadt Dresden von 2004 sind auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule 212 Bäume verzeichnet, von den 84 als wertvoll eingestuft sind. Dazu gehören Rhododendren sowie vier Hemlocktannen, die als Naturdenkmale ausgewiesen sind.