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Strohbachorgel hat Zimbelsterne

Sachsens Orgelexperte verriet dem neugierigen Publikum im Elstraer Ratssaal einige Geheimnisse des historisch kostbaren Instruments.

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© René Plaul

Von Manuela Reuß

Elstra. Wenn es um historische Orgeln geht, macht ihm so leicht keiner etwas vor. Dr. Horst Hodick ist Experte auf diesem Gebiet. Der Sachverständige vom Landesamt für Denkmalpflege Dresden war jetzt in Elstra zu Gast, um im Ratssaal ein paar Geheimnisse der Königin unter den Instrumenten zu verraten.

Seine Offerte fand großes Interesse. Über 40 Gäste lauschten aufmerksam den Ausführungen des Orgelexperten. Unter den begeisterten Zuhörern war auch Sabine Göpfert, Vorsitzende des Freundeskreises Strohbachorgel. Die Orgelfreunde hatten den Sachverständigen eingeladen. „Der Vortrag war fesselnd, interessant, spannend und vor allem sehr anschaulich“, schwärmt die Gastgeberin. „Man merkt bei Dr. Hodick ganz deutlich, dass er seine Arbeit mit Begeisterung und Herzblut lebt.“ Die Orgelfreunde seien sehr froh, dass Dr. Hodick sie in vielen Dingen unterstützt.

Lange in der Vergangenenheit geforscht

Der Sachverständige, der sehr eng mit der Orgelbaufirma Jehmlich zusammenarbeitet, habe zur Strohbachorgel auch viel in der Vergangenheit geforscht. So fand er beispielsweise heraus, dass die Orgelbauer um 1710 aufhörten, die Tasteninstrumente mit sogenannten Zimbelsternen auszustatten. Die Strobachorgel verfügt gleich über drei dieser klingenden Spielwerke, die aus einer kleinen Anzahl von Glöckchen, Schalenglocken oder auch Klangstäben – den sogenannten Zimbeln – bestehen. Während andere Orgelbauer auf diese Elemente verzichteten, baute Abraham Strohbach sie weiter ein. Die Elstraer Barockorgel dürfte somit eine der letzten sein, die damit ausgestattet wurde. Sie sollen ebenfalls rekonstruiert werden – um dem alten Klang wieder möglichst nahezukommen.

Der nächste Höhepunkt für die Orgel-Interessenten ist übrigens schon geplant. Der Förderkreis Strohbachorgel organisiert eine Werkstattbesichtigung in der renommierten Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich. Auch dazu sind Gäste willkommen. Per Bus geht es am Sonnabend, dem 18. April, vormittags nach Dresden. Der Unkostenbeitrag für diese Tour beträgt fünf Euro. (szo)

Besuch der Orgelwerkstatt Jehmlich am 18.April. Abfahrt: 9Uhr, Elstra Markt, Rückkehr: etwa 13 Uhr. Anmeldung bis 4. April (Teilnehmerzahl begrenzt) bei Sabine Göpfert Telefon: 035793 5465