Radeberg
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Sushi-Köche bei der Arbeit

In Radeberg kann jetzt jeder zuschauen, wie die japanischen Delikatessen hergestellt werden.

Von Thomas Drendel
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Ihm kann jeder auf die Finger schauen: Phuc Hau Pham bereitet im Edeka-Markt in Radeberg frische Sushi zu.
Ihm kann jeder auf die Finger schauen: Phuc Hau Pham bereitet im Edeka-Markt in Radeberg frische Sushi zu. © René Plaul

Roher Fisch ist ja nicht jedermanns Sache. Außer in Japan vielleicht. Dort sind die Lachs- oder Thunfischstückchen, eingewickelt in Tangblätter mit etwas Reis, ein Nationalgericht. Aber die Radeberger? Vermutlich rangiert Sushi nicht ganz oben auf ihrer täglichen Speisekarte.

Genau das will die Firma Sushi Circle offenbar ändern. Gleich mehrere Sushi-Köche filetieren jetzt im Edeka-Markt in Radeberg frischen Fisch. Vor den Augen der Kunden wird das rohe Fleisch auseinandergenommen, in gleichgroße Teile zerlegt. Anschließend kommen Reis, Avocadostückchen und andere Zutaten dazu. Das Ganze wird kunstvoll in Tangblätter oder Teig eingewickelt. Die Rollen werden aufgeschnitten und fertig sind die schönsten Sushi-Stückchen. Die haben auch noch so tolle Namen wie Hoso-Maki, Futo-Maki, Urta-Maki. Unter den Händen der Sushi-Köche entsteht eine fast unüberblickbare Anzahl unterschiedlichster Formen und Farbkombinationen.

Die Schwarzgekleideten arbeiten so, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, das genau das mitten in Radeberg zu tun. Anfangs habe man schon etwas gezweifelt, ob dieser Schritt funktioniert, verrät Hanh Nguyen, Managerin bei Sushi Circle. „Radeberg ist eine kleinere Stadt. Wir sind meist in größeren vertreten. Aber wir stellen Sushi bereits im Markt von John Scheller in Dresden her. Als dann die Anfrage kam, sagten wir, gut, wir gehen auch nach Radeberg.“ Seit 30. Oktober sind die Sushi-Köche jetzt in der Bierstadt am Werk. „Wir sind überrascht, wie gut unser Angebot angenommen wird. Die Radeberger scheinen eine Vorliebe für Sushi zu haben“, sagt sie. Hoso-Maki, Futo-Maki und all die anderen Kreationen laufen sehr gut.

Vielleicht ist es aber auch die Qualität, die die Radeberger anlockt. Verarbeitet wird nur fangfrischer Thunfisch. „Dabei handelt es sich ausschließlich um Gelbflossenthunfisch. Diese Art ist nicht ganz so groß wie andere Arten, hat aber ein festes Fleisch. Ganz wichtig ist uns auch, dass der Gelbflossenthunfisch nicht auf der Liste gefährdeter Arten steht“, sagt Hanh Nguyen. Der Lachs kommt aus Aqua-Kulturen aus Norwegen. Die Sushi-Köche sind speziell geschult. „Sie stammen nicht unbedingt aus Japan, erhalten aber eine Ausbildung von japanischen Sushi-Meistern.“

Und die Ware kommt frisch auf den Tisch. „Die Köche bereiten nur Stücke für den jeweiligen Tag zu. Wenn etwas am Tag der Herstellung nicht verkauft wird, kommt es raus aus dem Regal.“

Dann gibt Hanh Nguyen noch einen Tipp: „Wer sich unsicher ist, ob ihm Sushi schmecken, sollte bei uns an der Probiertheke einfach zugreifen. Und wenn ein ganz bestimmtes Stück probiert werden soll, öffnen wir auch schon mal eine Packung.“