Dresden
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Wie das Archiv der Sächsischen Zeitung nach der Flut wieder auftauchte

In der Katastrophe 2002 wurde fast der komplette Bestand vernichtet. Jetzt gibt es sogar eine Ausstellung – im Keller. Wie es dort damals aussah und was heute gezeigt wird.

Von Sven Geisler
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Ein Blick in die Archiv-Ausstellung. Zu sehen sind unter anderem frühere Druck-, Schreib- und Fototechnik sowie historische Zeitungen, Zeitschriften und Fotos.
Ein Blick in die Archiv-Ausstellung. Zu sehen sind unter anderem frühere Druck-, Schreib- und Fototechnik sowie historische Zeitungen, Zeitschriften und Fotos. © Foto: Thorsten Eckert

Dresden. Es ist ein kleines Wunder. Im August 2002 flutete die Weißeritz das Haus der Presse in Dresden, das Wasser stand nicht nur bis zur Kellerdecke, sondern auch im Foyer noch 70 Zentimeter hoch. Das Archiv ging buchstäblich unter. Etwa 1.000 laufende Meter mit Zeitungen und Textsammlungen – beginnend Anfang des 19. Jahrhunderts – sowie rund 15.000 Bücher mit Bezug zu Sachsen und Dresden gingen verloren. Von einer Million Fotos auf Papier und Negativen konnten etwa 100.000 gerettet werden. Sie wurden in Kühlhäuser nach Cottbus und Lommatzsch gebracht, auf minus 40 Grad schockgefrostet, anschließend bei minus 20 Grad eingelagert und später mit speziellen Mitteln behandelt.

Das ist eines der Themen in der Ausstellung „Zeitreise“. Für die Besucherinnen und Besucher geht es dafür hinab – ja, in den einst gefluteten Keller. Das Archiv konnte durch Dauerleihgaben und Schenkungen wieder einen ansehnlichen Bestand aufbauen. Vor allem wegen der Rollregale für die schweren Bände aus nun fast acht Jahrzehnten Sächsischer Zeitung kommt aus statischen Gründen kein anderer Ort im Haus infrage.

So sah es nach der Flut im Archiv-Keller aus

Foto: SZ/Hans-Christian Lindner
Foto: SZ/Hans-Christian Lindner © Foto: SZ/Hans-Christian Lindner
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Foto: SZ/Hans-Christian Lindner
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Die Flutschutzmaßnahmen und die Erfahrungen seit 2002 lassen die Archiv-Mitarbeiter dennoch gut schlafen. So gut, dass sie sogar eine Ausstellung eingerichtet haben, mit der die Entwicklung der Zeitung vom Bleisatz bis ins Digitale gezeigt wird. Zu sehen sind auch Fotos, die das Ausmaß der Katastrophe von vor 22 Jahren zeigen, über einen QR-Code kann dazu ein Film mit privaten Aufnahmen angeschaut werden. Ausgestellt sind die acht Notausgaben der SZ, die in Bautzen produziert wurden – von jeder Lokalausgabe eine Seite in einem Blatt für alle. Beim Lesen heute spürt man noch die Welle der Solidarität und den Zusammenhalt in Sachsen, die Aufbruchstimmung nach dem Untergang.

Und so sieht es jetzt in der Ausstellung aus

Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
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Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert
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Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert
Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert

Der 9. Juni wurde von der UNESCO als Internationaler Tag der Archive bestimmt. Aus diesem Anlass bietet das SZ-Archiv drei zusätzliche Führungen an.

Das sind die nächsten Termine für die "Zeitreise":

  • Sonntag, 2. Juni, um 11:00, 13:00 und 15:00
  • Sonntag, 9. Juni, jeweils um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr.
  • Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
  • Jetzt anmelden -
  • per Telefon: 0351/48642483 (Di. & Do., 14.00 bis 17.00 Uhr)
  • per Mail an: [email protected]

Die Flut-Ausgaben als Nachdruck bestellen? Mehr über die Angebote des Archivs erfahren Sie hier.

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