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SZ-Leser schicken Fotos und Erinnerungen an die Frauenkirche

Die Stiftung Frauenkirche und die Sächsische Zeitung suchen Erinnerungen an die Frauenkirche. Nun sind die ersten Geschichten in der Redaktion eingetroffen.

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Der allererste Ton des neuen Glockengeläuts

Es war der Tag, an dem die Glocken der Frauenkirche zum ersten Mal als beeindruckendes Geläut zu hören waren. Wir blickten mit Tausenden Menschen schweigend und in Erwartung des historischen Ereignisses zur steinernen Glocke. Dann endlich ging es los. Zunächst ganz fern, dann immer weiter anschwellend wurde der Neumarkt von einem gewaltigen himmlischen Choral erfasst. Tränen der Begeisterung rannen, Menschen lagen sich schweigend in den Armen. Videokameras surrten und Fotoapparate klickten. Unsere Tochter studierte zu dieser Zeit in Großbritannien und wartete dort gespannt auf unseren Erlebnisbericht. Um sie live zu informieren, habe ich mit meinem Handy bei ihr angerufen und wortlos das Läuten der Glocken an sie übermittelt. So war sie wahrscheinlich der erste Mensch auf der Insel, der das gewaltige Ereignis akustisch wahrnahm.Ekkehard Zill, Dresden

Die Bilder vor und nach dem Bombenangriff

Mit einem Mädchen aus unserem Haus besuchte ich an einem Nachmittag im Dezember 1944 die Frauenkirche. Ich war damals gerade mal zehn Jahre alt. Wir saßen ganz oben, und ich kann mich noch erinnern, dass im Aufgang an der Außenhaut starke, aber bearbeitete Risse sichtbar waren. Das beschäftigte mich damals etwas – daran dachte ich auch nach dem Dresdner Bombenangriff, den ich erlebte und überlebte. Ich habe fast alle Bilder von damals noch vor mir. In der Zeit der Neuerrichtung unserer Frauenkirche kamen diese Gedanken alle wieder – ganz besonders natürlich zur Glockenweihe. Da saßen meine Frau und ich draußen an der Brühlschen Terrasse mit vielen Dresdnern und Gästen und warteten auf die Glockenklänge. Seitdem waren wir schon einige Male in dieser herrlichen Kirche.Manfred Blechschmidt, Dresden

Gruß an alle Männer und Frauen, die geholfen haben

Die Frauenkirche begleite ich schon, seit ich denken kann. Um 1990 habe ich auch angefangen, Fotos zu machen. Am 13.Februar1994 wurde die Baustelle das erste Mal für die Öffentlichkeit freigegeben – für diesen einen Tag. An diesem Tag habe ich ein Foto vom Altar nach der Freilegung gemacht. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen. Einen Gruß an die Männer und Frauen, die ihn wieder entstehen lassen haben.René Dathe, Dresden

Schicken Sie uns Ihre persönlichen Fotos und Erinnerungen an die Frauenkirche per E-Mail an [email protected] oder per Post an SZ, Stichwort: Frauenkirche, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden. Einsendeschluss ist der 26. Oktober. Die Fotos werden zum fünften Kirchweihfest am 31.Oktober auf dem Dresdner Neumarkt vorgestellt, die Geschichten dazu verlesen.