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Telefonieren im Gefängnis wird billiger

Der Kontakt zu den Familien sorgt für mehr Ruhe in der JVA Zeithain, heißt es. Auch Videoanrufe sind möglich.

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© Symbolfoto: Lutz Weidler

Von Antje Steglich

Zeithain. Die Bedingungen für die Häftlinge in der Justizvollzuganstalt (JVA) Zeithain haben sich mit Beginn des Jahres deutlich verbessert. Nachdem der Vertrag mit dem bisherigen Telefon-Dienstleister ausgelaufen und neu ausgeschrieben wurde, ist das Telefonieren im Gefängnis nun deutlich günstiger geworden – obwohl der alte Anbieter Telio auch der neue ist. So müssen die Gefangenen laut Anstaltsleitung aktuell nur noch drei beziehungsweise neun Cent pro Minute für Gespräche ins In- beziehungsweise Ausland zahlen. Zuvor sei es ein Vielfaches gewesen.

Der Kontakt vor allem zu den Familien kann dadurch besser gepflegt werden, was wiederum zu mehr Ruhe im Gefängnis führe, sagt Anstaltsleiter Oliver Schmidt. Vor allem für die Gefangenen aus den Magreb-Staaten sei das Telefonieren jetzt deutlich günstiger. Aktuell sitzen 31 Häftlinge aus Nordafrika in Zeithain ein, mehr als die Hälfte von ihnen stammt aus Tunesien. Der Umgang mit ihnen sei zum großen Teil entspannt: „Jeder hat bei uns die gleichen Startchancen. Die meisten erkennen das positiv an“, so Oliver Schmidt. Stark rückläufig seien dagegen Gefangene aus Osteuropa, zurzeit sind in Zeithain lediglich drei gebürtige Polen inhaftiert.

Neben dem Telefon steht den Zeithainer Häftlingen auch weiterhin Skype – eine Art Video-Telefonie über Computer – zur Verfügung. Das Pilotprojekt, das im März vergangenen Jahres gestartet wurde, war erfolgreich und wird nun fortgeführt, so die Anstaltsleitung. Die Gefangenen hätten das sehr gut angenommen. Die Videobesuche sind jedoch nur für einen bestimmten Personenkreis, zum Beispiel Ehepartner und Kinder, und auch nur unter bestimmten Bedingungen möglich.