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Tharandt: Seit 30 Jahren Clowns und Helden

Aus einem Ferienprojekt entstand der Kinderzirkus. Zum Frühlingsfest zeigen die Künstler ihr Können. Eine Spende gab es schon am Wochenende.

Von Mathias Herrmann
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Der Tharandter Kinderzirkus zeigt seine Magie zum Frühlingsfest in Tharandt.
Der Tharandter Kinderzirkus zeigt seine Magie zum Frühlingsfest in Tharandt. © Norbert Millauer

"Die erhabenste Kunst ist die, andere glücklich zu macht." Das sagte Phineas T. Barnum (1810-1891). Und er muss es wissen. Barnum gilt als Erfinder des heutigen Zirkus.

Einmal als Artist Zirkusluft schnuppern, die Magie der Manege spüren, den Rausch der Begeisterung des Publikums genießen - das alles geht in Tharandt im Kinderzirkus. Seit dreißig Jahren verzaubern Kinder und Jugendliche in der Kuppelhalle das Publikum mit artistischen Aktionen und beeindruckenden Aufführungen.

"Ganz am Anfang war es ein Ferienprojekt", erinnert sich Anke Israel. Sie ist seit mehr als zehn Jahren das organisatorische Genie hinter den Kulissen. Als 1994 das Spielmobil Ottokar in Tharandt haltmachte, verwandelte sich die Kuppelhalle für eine Woche in eine Zirkuswelt. "Daraus entwickelte sich der Kinderzirkus", erzählt sie. Heute trainieren 24 Kinder und elf Jugendliche wöchentlich dienstags und donnerstags neue Kunststücke ein. Jeweils zwei Übungsleiter kümmern sich ehrenamtlich um die Kinder. Sie wissen, worauf es ankommt. René Porst, Mike Hildebrandt, Sebastian Eichhorn und Matti Wellpott waren vor vielen Jahren selbst Künstler im Tharandter Kinderzirkus.

Eine Magie, die sofort ansteckt

Obwohl Anke Israel selbst nie in der Manege stand, hat sie das Zirkus-Fieber von Anfang an gepackt. "Ich weiß nicht, wie es begann", sagt sie. Plötzlich sei die Begeisterung da gewesen. "Zirkus zeigt alles, was möglich ist", beschreibt sie ihre Faszination. So engagierte sie sich, dass der Kinderzirkus eine Heimat bekam. Der Domino-Verein wurde gegründet und der Zirkus ist seitdem ein Teil des Vereins. "Auch wenn überall Kinderzirkus Domino steht, so ist der eigentliche Name nur Kinderzirkus", sagt sie. Domino sei im Namen nur ergänzt, dass die Vereinszugehörigkeit sichtbar sei.

"Eines der größten Momente war unser großes Zirkusgruppentreffen 2016", schwärmt Israel. Damals kamen 160 Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Klingenberg und verbrachten eine Woche im Zirkus. Dafür wurde extra ein Zirkuszelt aufgebaut. "Einzigartig war auch die Zirkusprojektwoche auf der Insel Hiddensee 2017", so Israel. "Das sind so Erlebnisse, die unvergesslich bleiben."

Eine große Spende für den kleinen Zirkus

Doch die meisten Auftritte finden im Tharandter Kulturzentrum an der Pienner Straße statt. "Mit der Kuppelhalle haben wir so etwas wie ein festes Zirkuszelt", sagt die Organisatorin. Das sei ein einzigartiger Raum, der bestens geeignet ist für die Zauberwelt des Zirkus.

Am Wochenende stand der Zirkus ganz anders im Mittelpunkt. Diesmal nicht als Akteur, sondern als Gewinner. Denn das Radteam Tharandter Wald der SG Kurort Hartha veranstaltet am Sonnabend einen Spinning-Tag im Freizeitzentrum Hains. Dabei sammelten die 43 Teilnehmer 1.350 Euro Spendengelder. Das gesamte Geld geht an den Kinderzirkus in Tharandt. Spinning ist das Training auf Zimmerfahrrädern.

Das nächste Mal sind die jungen Artisten, Zauberer und Clowns zum Frühlingsfest am 16. März in Tharandt zu sehen. Ab 16 Uhr bringen sie die Magie des Zirkus in die Kuppelhalle. Ganz nach Phineas T. Barnum und seiner Vision von unvergesslichen Momenten.