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Geopark eröffnet neues Ausflugsziel im Tharandter Wald

In Grillenburg kann man eine Zeitreise durch die Erdgeschichte erleben, jedoch nur an jedem ersten Sonnabend im Monat.

Von Mathias Herrmann
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Tharandts Bürgermeister Silvio Ziesemer eröffnet den neuen Geo-Infopunkt in Grillenburg.
Tharandts Bürgermeister Silvio Ziesemer eröffnet den neuen Geo-Infopunkt in Grillenburg. © Mathias Herrmann

Der Geopark Tharandter Wald hat eine neue Attraktion: In der ehemaligen Grillenburger Schule wurde am Freitag ein neuer Informationspunkt eröffnet. In der zweiten Etage des Bürgerhauses gibt es Informationen unter anderem zu den Themen Geologie und Forstwissenschaft. Der Grillenburger Geo-Infopunkt ist der dritte dieser Art. Bereits in Hetzdorf und Naundorf gibt es die gestalteten Anlaufpunkte zur Erdgeschichte der Region.

In Grillenburg wird auf Tafeln und in Videobeiträgen die Entstehung der Region erzählt. "Wir können die gesamte Erdgeschichte in dem Gebiet des Tharandter Waldes abbilden", sagt Eva Pretzsch vom Vereinsvorstand. Das würde es nirgends sonst geben. Vielen Besuchern sei nicht bewusst, dass die vielen Wanderwege um Grillenburg durch eines der jüngsten aktiven Vulkangebiete Deutschlands führen. Das ist jetzt im Geo-Punkt erlebbar.

"Die Ausstellung ist so konzipiert, dass Kinder viel anfassen, spielen und testen können", sagt Karin Kreher. Ihr Werbe- und Zeichenbüro hat alle drei Geo-Infopunkte optisch gestaltet. So können Kinder an den Ringen eines Baumes nachvollziehen, was in welchem Jahr im Leben des Baumes passierte. An andere Stelle gibt es Puzzle sowie Bilder- und Geräusche-Memory.

Das Geräusch-Memory ist nur eines von vielen Aktionen, bei denen Kinder den Geo-Infopunkt entdecken können.
Das Geräusch-Memory ist nur eines von vielen Aktionen, bei denen Kinder den Geo-Infopunkt entdecken können. © Mathias Herrmann

Aktuell wird der Infopunkt jeden ersten Sonnabend im Monat geöffnet sein. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Der Internetempfang ist schlecht. Die QR-Codes auf den Tafeln können nur mit viel Glück abgerufen werden. Eva Pretzsch verspricht: "Wir werden in Kürze eine Lösung dafür haben."

Der Geo-Infopunkt in Grillenburg befindet sich in der "Alten Schule" in der Dorfmitte. Die Stadt Tharandt hat das Gebäude kürzlich für rund 700.000 Euro saniert. "Der Geopark ist der wichtigste Partner für die Stadt, weil er alle Akteure versammelt und eine größere Aufmerksamkeit für die Region schafft, als wir bisher hatten", sagt Tharandts Bürgermeister Silvio Ziesemer (parteilos).

Karin Kreher (m.) hat den Geoinfopunkt optisch gestaltet und eingerichtet.
Karin Kreher (m.) hat den Geoinfopunkt optisch gestaltet und eingerichtet. © Mathias Herrmann

Deutschland hat insgesamt 19. Geoparks. Die Parks sind Naturflächen ohne Begrenzung und können besucht oder durchwandert werden. Die Aufgabe ist Geowissenschaft und Umweltbildung zu fördern und für die Öffentlichkeit erlebbar zu gestalten. Der Geopark Sachsens Mitte wurde 2015 gegründet und ist seit 2021 als Nationaler Geopark Deutschlands gelistet.