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Kommentar: Frevel am Gemeinschaftssinn

Über blinde Zerstörungswut im Forstbotanischen Garten Tharandt und die möglichen Folgen - für alle Besucher.

Von Gabriele Fleischer
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Kommt im Forstgarten Überwachungstechnik, weil sich einige Wenige nicht zu benehmen wissen?
Kommt im Forstgarten Überwachungstechnik, weil sich einige Wenige nicht zu benehmen wissen? © Daniel Schäfer

Für Naturliebhaber und Ruhesuchende ist es ein besonderes Vergnügen, entlang der Wege durch den Forstbotanischen Garten zu spazieren. Immer wieder lässt sich Neues entdecken. Aber leider nicht nur Pflanzen, gestaltete Teiche und Sitzecken. Oft zieht sich auch eine Spur der Verwüstung durch die Anlage: Löcher, wo einst Büsche oder Bäumchen standen, abgepflückte Früchte, zerstörte Bänke, Zäune und Schilder. Perfide wird es, wenn dort, wo der Eintritt kostenfrei ist, auch noch die Kasse mit den für die Gartenerhaltung dringend benötigten Spenden geplündert wird.

Dank der fleißigen Gärtner lädt die Anlage dazu ein, die Natur in alle ihren Facetten zu beobachten, nicht, um sie zu zerstören. Studenten und Wissenschaftler nutzen sie, um zu erforschen, wie die Pflanzen den klimatischen Veränderungen noch besser angepasst werden können. All das dient dazu, dass sich die Menschen wohl fühlen. Aber einige Besucher wollen offenbar nicht, dass andere etwas genießen und zerstören es. Oder sie wollen es aus purem Egoismus nur für sich nutzen. Seltene Pflanzen lassen sich auch kaufen, gegen Bezahlung selbstverständlich.

Wieviel Arbeitsleistung und staatliche Gelder durch sie buchstäblich vernichtet werden, das ist den Tätern offenbar egal. Möglicherweise pflegen sie ihr Privatland und setzen hohe Zäune darum. Ein unvorstellbares Szenario. Aber ausschließen lässt es sich nicht. Solchen Menschen jedenfalls könnte es irgendwann zu verdanken sein, dass Kameras installiert und womöglich Eintrittsgelder kassiert werden.