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Tod nach Bakterien-Infektion

Nach einem Bad in der Ostsee ist eine Frau an einer Infektion mit gefährlichen Keimen gestorben. Fälle wie dieser sind extrem selten.

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Millionen Menschen baden jedes Jahr in der Ostsee (wie hier in Heringsdorf auf der Insel Usedom), aber nur ein winziger Teil von ihnen infiziert sich mit den gefährlichen Vibrionen.
Millionen Menschen baden jedes Jahr in der Ostsee (wie hier in Heringsdorf auf der Insel Usedom), aber nur ein winziger Teil von ihnen infiziert sich mit den gefährlichen Vibrionen. © Stefan Sauer/dpa

Rostock. In Mecklenburg-Vorpommern ist eine Frau nach einem Bad in der Ostsee an einer Bakterien-Infektion gestorben. Die ältere Frau habe zur Risikogruppe immungeschwächter Menschen gehört, sagte der Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus), Heiko Will, am Donnerstag. Woher sie stammte und wo sie sich infiziert hat, sagte er mit Verweis auf den Datenschutz nicht. Bislang habe man vier weitere Menschen registriert, die sich mit sogenannten Vibrionen infiziert hatten. Zuvor hatten die "Ostsee-Zeitung" und weitere Medien darüber berichtet.

Will warnte vor Panikmache. Seit 2003 habe es acht Todesfälle durch Vibrionen gegeben. Im letzten Jahr registrierte das Amt demnach 17 Infektionen, darunter drei Todesfälle. Angesichts von Dutzenden Millionen Badegästen sei das Erkrankungsrisiko extrem gering. Nur in Ausnahmefällen bestehe eine Gefahr für immungeschwächte, ältere Personen mit offenen Wunden, durch die die Bakterien in den Körper eindringen könnten.

Schüttelfrost, Durchfall, Fieber

Vibrionen sind Bakterien, von denen einige Arten beim Menschen Krankheiten verursachen können. Die nun nachgewiesenen, in Salzwasser vorkommenden Keime vermehren sich bei Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad. Symptome einer Infektion sind demnach Schüttelfrost, Durchfall und Fieber.

Eine zügige Therapie mit Antibiotika könne den Krankheitsverlauf stark mildern, sagte Will. Das Lagus überprüft nun das Vorkommen der Bakterien in der Ostsee nach eigenen Angaben an sieben Stellen. Aus Erfahrung wisse man, wenn die Bakterien an einer Stelle festgestellt würden, kämen sie auch an allen anderen vor, sagte Will. (dpa)