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Toter Fisch als Dünger

Jürgen König erntet in Zeithain riesige Tomaten und Gurken – dank außergewöhnlicher Gartentipps.

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© Sebastian Schultz

Von Josefin Möbius

Zeithain. Von Gurken bis zum Grünkohl wächst und gedeiht alles in Jürgen Königs Garten. Auf ungefähr 500 Quadratmetern baut der 66- Jährige seine Schätze an. In diesem Jahr war er besonders erfolgreich: Er erntete riesige Tomaten und Gurken. Die rote Frucht war 13 Zentimeter im Durchmesser und wog 800 Gramm. Seine größte Gurke wog 1 250 Gramm.

Das Geheimnis für seine erfolgreiche Ernte liegt möglicherweise in der etwas ungewöhnlichen Düngung: „Unter die Pflanze lege ich beim Einpflanzen einen toten Fisch. Ich bin Angler, und was ich dabei nicht nehme, eine kleine Bleie oder einen Zwergwels, verwende ich dafür“, erzählt der Hobbygärtner. Diese Fischsorten müssen teilweise sogar aus den Teichen entnommen werden, da es sie in zu großer Zahl gibt. So tut er der Natur gleichzeitig etwas Gutes.

Neben dem toten Fisch gibt es aber noch mehr, was Jürgen König für eine erfolgreiche Ernte tut. In den Blumentopf (Gießtopf) neben der Tomatenpflanze legt er einen Pferdeapfel und zusätzlich gießt er drei- bis viermal pro Saison mit verdünnter Hühnerkacke. Seine Tipps hat König sich aus verschiedenster Fachliteratur angeeignet, in Büchern aus der Vorkriegszeit hat er von den Düngungsmethoden gelesen und ausprobiert – mit Erfolg.

Die SZ sucht Ernte-Erfolge

Haben auch Sie besonders große Gurken oder Tomaten geerntet? Oder sind die Früchte in Ihrem Garten besonders exotisch oder kurios gewachsen? Dann schicken Sie ein Foto zusammen mit Ihrem Namen, Adresse und Telefonnummer an die Sächsische Zeitung: SZ Lokalredaktion Riesa, Hauptstraße56, 01587 Riesa oder an die E-Mail [email protected]

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Auch bei seinen Gurken wirkt die Strategie. Die goss er ähnlich wie seine Tomatenpflanzen drei- bis viermal pro Saison mit verdünnter Hühnerkacke.

Neben den hauseigenen Düngern verwendet Jürgen König auch noch ein sehr altes Mittel. Den sogenannten S1-Dünger. „Schon zu DDR-Zeiten gab es den, und noch heute verwende ich ihn für alle Pflanzen.“ Ausschlaggebend für eine gute Ernte ist für den Hobbygärtner auch das Saatgut. „Die Pflanzen ziehe ich selbst auf, sodass ich wiederum von meinen eigenen für die nächste Saison Samen verwenden kann“, sagt Jürgen König. Die aus dem Baumarkt könne man gar nicht so oft wiederverwenden, so der Gärtner.

Probleme gab es in dieser Saison jedoch auch: Kartoffelkäfer. „In dem Gartenverein, in dem ich Mitglied bin, hatten viele die Plage mit den kleinen Insekten zu beklagen“, sagt König. Seine Kartoffeln seien jedoch schon im Keller eingelagert.

Inzwischen gärtnert der 66-Jährige bereits über 40 Jahre. Jeden Tag verbringt er viele Stunden in seinem Reich. „Ich denke, so vier bis fünf Stunden bin ich draußen“, schätzt der Hobbygärtner. Er erfreut sich daran, wie alles wächst und gedeiht. „Ich bin so froh, wenn ich selbst etwas schaffen kann und meine Erfolge sehe“, sagt er.

Von seiner besonders riesigen Ernte aus diesem Jahr – dank seines eigenen Düngers – wird er Gurken- und Tomatensalat zubereiten.