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Trauer um Zoologen

Nach langer schwerer Krankheit verstarb Prof. Fritz Jürgen Obst. Die Mitarbeiter des Kamenzer Museums der Westlausitz sind tief betroffen. Die Ausstellung „Amphibios“ ist sein letztes Werk.

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© Uwe Prokoph

Kamenz. Während der intensiven Zusammenarbeit zur Vorbereitung der aktuellen Ausstellung „Amphibios – vom Wunder der Verwandlung“ zeigte sich Prof. Fritz Jürgen Obst als lebensfroher und humorvoller Mensch. Witzig und kenntnisreich belegte er, wie viel Spaß er daran hatte, wissenschaftliche Ergebnisse für die breite Öffentlichkeit aufzuarbeiten. Mit der ungewöhnlichen Mischung aus lebenden Tieren, Präparaten und Plastiken trägt die Ausstellung dem Rechnung und ist zusammen mit dem gleichnamige Begleitband das letzte Werk des großartigen Zoologen.

Bereits ab 1968 setzte er als Kustos der herpetologischen Sammlung am Museum für Tierkunde Dresden die ersten Akzente und widmete sich mit ganzer Kraft dem Wiederaufbau der Sammlung nach den verheerenden Zerstörungen im 2. Weltkrieg. 1995 wurde er Direktor des Dresdner Tierkundemuseums und blieb es auch nach der Vereinigung mit dem Museum für Mineralogie und Geologie zu den Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde und übernahm mit seinem Ruhestand 2001 dessen Vorsitz. Seine Forschung schlug sich in zahlreichen Publikationen nieder, darunter auch der Begleitband zur Ausstellung „Reptilien – Faszination Vielfalt“ – dem ersten großen Projekt, dass er mit dem Museum der Westlausitz umsetzte. Mit Prof. Fritz Jürgen Obst verliert das Museum einen brillanten Wissenschaftler und guten Freund. (SZ)