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Trauer um Ex-Brauereichef

Der bekannte Betriebsleiter der Wittichenauer Brauerei, Gottfried Glaab, starb nach schwerer Krankheit.

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© Uwe Jordan

Wittichenau. Wittichenau wird weit über die Stadtgrenzen hinaus mit seinem Fasching und seinem Bier in Verbindung gebracht. Einer, der beides über Jahrzehnte in persona darstellte, war Gottfried Glaab. Er wurde am 29. Oktober 1944 in Wittichenau geboren. Groß geworden ist er direkt in der Brauerei, die sein Vater Eduard wenige Jahre vor Gottfrieds Geburt gekauft hatte. Und er folgte seinem Vater in die beruflichen Fußstapfen. Eine Lehre als Brauer und Mälzer verstand sich quasi von selbst. Gottfried Glaab sammelte Erfahrungen in anderen Brauereien, legte die Meisterprüfung ab, studierte an der Ingenieurschule in Dippoldiswalde Gärungstechnologie und absolvierte in der Abendschule eine Ausbildung als Industriekaufmann.

Doch die DDR und Privatwirtschaft – das passte nicht zusammen, auch nicht in Wittichenau. Nach der Verstaatlichung der Brauerei führte sie Gottfried Glaab als Betriebsleiter. Nach der Wende kaufte seine Mutter Theresia die Firma zurück und übergab sie ihren drei Kindern. Gottfried Glaab führte das Unternehmen als Geschäftsführer weiter und sorgte für die Modernisierung. Mit 65 Jahren trat der Senior dann aber in den Ruhestand und übergab das Unternehmen in die Hände seines Sohnes Stefan. Der führt die Geschäfte gemeinsam mit seinem Bruder Johannes. Der Vater hielt sich aus den Pflichten des Brauereialltags heraus, machte aber das weiter, was ihm Spaß machte. Und dazu gehörte zum Beispiel die Kundenbetreuung. Aber auch sonst stand er, wenn Bedarf war, mit Rat und Tat zur Seite. Die Stadtbrauerei besteht in diesem Jahr seit 660 Jahren. Seit 75 Jahren ist sie mit dem Namen Glaab verbunden. Die Broschüre zum Fest, die sich Gottfried Glaab so sehr gewünscht hatte, wurde vor Kurzem fertig. Er konnte sie in den Händen halten.

Engagement in der Stadt

Doch es gab ja nicht nur den Unternehmer, sondern auch den Privatmann Gottfried Glaab. Zusammen mit seiner Frau hatte er sieben Kinder, die wiederum für bislang 21 Enkel und einen Urenkel sorgten. Die Enkel konnten sich wiederum auf ihren Großvater verlassen, der sich sogar für einen der Jugendclubs ins Zeug legte. Denn Gottfried Glaab engagierte sich in seiner Stadt, war aktiv. 15 Jahre lang gehörte er dem Stadtrat an, war dabei zehn Jahre lang stellvertretender Bürgermeister. Gottfried Glaab war auch Mitglied des Sportvereins DJK. Und natürlich huldigte er dem Fasching. Er war nicht nur selbst für eine Saison Prinz, sondern auch 31 Jahre lang Präsident des Karnevalsvereins. Darüber hinaus ist er Ehrenpräsident geblieben. Im November war er in der Mehrzweckhalle beim Kappenabend natürlich mit dabei.

Doch zu diesem Zeitpunkt war er bereits von seiner Krankheit gezeichnet, deren Diagnose er kurz nach seinem 70. Geburtstag erfahren hatte. Gottfried Glaab starb nach schwerer Krankheit am 26. Februar 2016. Er wurde 71 Jahre alt. (US)