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Tschechien will mehr Zug im Grenzverkehr

Sachsens Wirtschaftsminister kündigt Machbarkeitsstudie für Eisenbahnstrecke Seifhennersdorf - Rumburk an. Das spielt in die Karten von Pro Herrnhuter Bahn.

Von Anja Beutler
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Gegen eine Belebung des Bahnhofs hat auch Seifhennersdorfs Bürgermeisterin Karin Berndt nichts.
Gegen eine Belebung des Bahnhofs hat auch Seifhennersdorfs Bürgermeisterin Karin Berndt nichts. © Archivfoto: Thomas Eichler

Der Freistaat Sachsen will gemeinsam mit Tschechien an regionalen, grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecken arbeiten. Wie es in einer Mitteilung des Sächsischen Wirtschaftsministeriums hieß, hat Martin Dulig (SPD) beim Treffen mit dem tschechischen Verkehrsminister Vladimir Kremlik dabei konkret eine Machbarkeitsstudie für die Strecke zwischen Seifhennersdorf und Rumburk angekündigt. Zwischen beiden Bahnhöfen fehlen derzeit rund sechs Kilometer Gleis. Eine solche Untersuchung soll es außerdem für die Strecke Freiberg - Most geben, sagte Dulig.

Die Tschechen hatten bereits im Frühjahr bei einer Verkehrskonferenz in Zittau betont, dass sie an weiteren Strecken über die Landesgrenze nach Deutschland großes Interesse haben, da die Verbindung über das Elbtal für Personen- und Güterverkehr ausgelastet sei. Dieses Argument haben auch die Befürworter des Eisenbahnverkehrs Pro Herrnhuter Bahn ins Spiel gebracht. Am heutigen Montag soll es nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Björn Scholz in Liberec ein Treffen mit dem Bezirkshauptmann des Kreises Liberec, Martin Puta, zu diesem Thema geben. Puta hat sich ebenfalls in der Vergangenheit stark für mehr Schienenverkehr eingesetzt.

Martin Dulig und Vladimir Kremlik vereinbarten zudem eine weitere modellhafte Zusammenarbeit auf der Schiene: Da die Tschechen stark in die Wasserstofftechnik als Alternative neben der E-Mobilität forschen, könnte es auch bald einen Wasserstoff-Modellzug von Görlitz über Zittau bis nach Liberec geben. Auf deutscher Seite werde darüber bereits nachgedacht, hieß es von Seiten des Ministeriums. Die Tschechen hingegen wünschen sich eine Wasserstoff-Busverbindung von Prag über Dresden nach Berlin.

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