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Falsche Lehrerin leitet jahrelang Grundschule in Tschechien

Mit einem gefälschten Unizeugnis hat eine Frau als Lehrerin gearbeitet. Sie leitete jahrelang eine Schule. Jetzt ist sie angeklagt. Fast wäre ihr Betrug nicht aufgefallen.

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Eine Frau mit gefälschtem Abschluss hat in Tschechien eine Grundschule geleitet.
Eine Frau mit gefälschtem Abschluss hat in Tschechien eine Grundschule geleitet. © Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild/Archiv)

Prag Eine Frau soll in Tschechien acht Jahre lang als Leiterin einer Grundschule gearbeitet haben, obwohl sie für den Job gar nicht qualifiziert war. Bei ihrer Einstellung habe sie ein gefälschtes Hochschulzeugnis vorgelegt, teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstag mit. Die 59-Jährige gab demnach darin an, ein Pädagogikstudium an der renommierten Karls-Universität in Prag mit dem Magister abgeschlossen zu haben. In Wirklichkeit hatte sie dort nie studiert, wie die Kriminalpolizei bei ihren fast zweieinhalbjährigen Ermittlungen feststellte.

Die mutmaßliche Hochstaplerin wurde nun wegen Betrugs und Urkundenfälschung angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihr den Angaben zufolge bis zu acht Jahre Haft. Der Sachschaden aufgrund zu Unrecht ausgezahlter Gehälter gehe in die Millionen Kronen, umgerechnet sind das Zehntausende Euro.

Wie der tschechische Rundfunk berichtete, hatten Eltern der Grundschule in Libcice nad Vltavou bei Prag Zweifel an der fachlichen Qualifikation der Schulleiterin gehegt und die Behörden eingeschaltet. Das staatliche Schulamt habe indes keinen Verdacht geschöpft. Bei einer Inspektion vor vier Jahren hätten die Kontrolleure stattdessen die fachliche Qualifikation anderer Lehrer der Schule als zu gering kritisiert. (dpa)