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Jugendlicher zerstört Glaskristall

Kaum hat der Museumsanbau in Jablonec eröffnet, gibt's schon Vandalismus. Ein Täter ist gefasst. Doch den Ärger haben nun seine Eltern.

Von Irmela Hennig & Petra Laurin
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Im tschechischen Jablonec wurde ein Glaskristall nach den Plänen des Prager Architektenbüros Hlavácek gebaut.
Im tschechischen Jablonec wurde ein Glaskristall nach den Plänen des Prager Architektenbüros Hlavácek gebaut. © Museum

Der neue Anbau des Glas- und Bijouteriemuseums im tschechischen Jablonec nad Nisou (Gablonz) in der Form eines Glaskristalls wurde wohl von Minderjährigen beschädigt. Bereits drei Tage nach der Eröffnung zerschlugen sie mit einem Stein eine der speziellen Glasplatten. Mit Verspätung informierte darüber nun die Sprecherin des Museum Šarka Lábusová. „Die Polizei wollte die Ermittlung in Ruhe beenden“, erklärte sie die verzögerte Bekanntgabe des Vorfalls. 

Die Täter verursachten demnach einen hohen Schaden. „Der Preis für eine Glasplatte des Kristalls liegt zwischen 8.000 und 28.000 Euro“, sagte Jan Pleštil, Stellvertreter der Museumsdirektorin. Das Museum übergab der Polizei die Videos von Sicherheitskameras, die zeigte rings um den Anbau eine bereits mehrfach negativ aufgefallene und bekannte Gruppe von Jugendlichen. Die Polizei konnte sie rasch identifizieren. Als die jungen Leute hörten, welchen hohen Schaden sie angerichtet hätten, nannten sie selbst den konkreten mutmaßlichen Täter. 

Weil der Schuldige noch minderjährig ist, müssen die Eltern für den Schaden aufkommen. Sie hätten nach offiziellen Angaben schon einen Rückzahlungsplan beantragt. „Wir schätzen die professionelle Arbeit der Polizei sehr und hoffen, dass der beispielhafte Fall und seine rasche Aufklärung weiteren Vandalen die Lust nehmen, am Gebäude Schaden anzurichten“, sagt Museumsleiterin Milada Valečková. Der neue Park mit dem Kristall ist frei zugänglich und dabei solle es auch bleiben. 

Der Museumsanbau wurde dieses Jahr fertiggestellt und kostete umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro. Der architektonische Hingucker besteht aus 243 Glasplatten und trägt seit Kurzem den Titel „Bau des Jahres 2020“, der in Tschechien vergeben wird. Wegen Corona ist das Museum derzeit geschlossen.

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