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Tschechiens größter Windpark soll unweit der sächsischen Grenze gebaut werden

Rund 30 Kilometer von Görlitz und Zittau entfernt sollen elf Windräder mit einer Gesamthöhe von jeweils über 200 Metern gebaut werden. Gegen das Projekt in Frýdlant regt sich Protest.

Von Irmela Hennig
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Riesige Windräder sollen am Fuß des Isergebirges gebaut werden (Symbolfoto).
Riesige Windräder sollen am Fuß des Isergebirges gebaut werden (Symbolfoto). © SZ/Steffen Gerhardt (Archiv)

Nahe der tschechischen Dörfer Dolní und Horní Řasnice (Bärnsdorf) und Krásný Les (Schönwald) bei Frýdlant (Friedland) könnten elf Windkraftanlagen entstehen. Das meldet die Zeitung „Idnes“.

Jedes Windrad soll 166 Meter hoch werden; mit Propeller werde eine Höhe von bis zu 214 Metern erreicht. Die verwendeten Turbinen haben eine geschätzte Lebensdauer von 25 Jahren. Es gehe um 68 Megawatt installierte Leistung. Zusammen könnten die Räder jährlich mehr Strom erzeugen, als alle 31 bestehenden Windkraftanlagen in der Region Liberec (Reichenberg). Deren gesamte Windenergieerzeugung beträgt nach Medienangaben 50 Megawatt. Zum Vergleich: Allerdings steht der wohl größte Onshore-Windpark Deutschlands, also im Binnenland, in Niedersachsen für rund 318 Megawatt installierte Leistung.

Hinter dem Vorhaben bei Frýdlant stehe ein Investor aus Österreich. Nach den Plänen des Unternehmens W. E. B. Wind Energy soll der Park der leistungsstärkste in der Tschechischen Republik werden. Bei voller Kapazität könne der Windpark Řasnice, so lautet der geplante Name, den jährlichen Stromverbrauch von einem Fünftel der Haushalte in der Region Liberec decken, teilte das Unternehmen mit.

W.E.B. betreibe bereits einen Windmast in Horní Řasnice, der 80 Meter hoch sei. Noch stehe die Umweltverträglichkeitsprüfung aus; Gemeinden und Behörden werden angehört. Die Bürgerinitiative „Gesundes Řasnice“ sei gegen den Park. Sie befürchte Lärm, die Gefährdung von Zugvögeln und Fledermäusen.